Medizin-Aufnahmetest startet: 11.735 Kandidaten für 1.850 Plätze

Medizin-Aufnahmetest startet: 11.735 Kandidaten für 1.850 Plätze
Heuer zusätzliche Fragen zu emotional-sozialen Kompetenzen. Im Nationalrat bleibt Bildungsminister Polaschek bei der Mediziner-Quote zurückhaltend.

11.735 Personen haben sich heuer dem Aufnahmetest für das Medizinstudium am Freitag gestellt. Zu vergeben sind an den Medizin-Unis Wien, Innsbruck und Graz bzw. an der Uni Linz wieder 1.850 Studienplätze. Neu sind diesmal zusätzliche Fragen im Testteil zu den emotional-sozialen Kompetenzen - die (inklusive Mittagspause) rund achtstündige schriftliche Prüfung wurde damit leicht verlängert.

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Wenige Plätze trotz Ärztemangel

In Wien kommen zehn Bewerbungen auf einen Studienplatz, in Innsbruck acht, in Graz sowie in Linz je sieben. In der Humanmedizin gehen mindestens 95 Prozent der Studienplätze an allen Unis an Kandidaten aus der EU und mindestens 75 Prozent an Studienwerber mit österreichischem Maturazeugnis.
In der Zahnmedizin werden die Plätze unabhängig von der Nationalität an die Bewerber mit dem besten Testergebnis vergeben.

Quote werde "geprüft"

Zuletzt brachte die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) eine Änderung der Zulassungsregeln ins Spiel: Demnach sollen nur Studierende antreten dürfen, die das Fach auch in ihrem Heimatland studieren dürfen - damit würde deutschen Numerus-Clausus-Flüchtlingen ein Studienplatz verwehrt.

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Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) bleibt in der neu aufgeflammten Debatte über die Mediziner-Quote vorsichtig. In der "Fragestunde" des Nationalrats meinte der Ressortchef am Donnerstag zu einem Gutachten des Europarechtlers Walter Obwexer, wonach man deutsche Numerus Clausus-Flüchtlinge in Österreich nicht zulassen müsse, man prüfe das gerade "sehr intensiv".

 Der Tiroler Med-Uni-Vizerektor für Lehre und Studierendenangelegenheiten, Wolfgang Prodinger, sprach sich vor Beginn des Tests bei einem Pressegespräch in der aktuellen Debatte rund um deutsche "Numerus-Clausus-Flüchtlinge" für eine "Mediziner-Quote" aus.

Zugleich gab er sich aber skeptisch, dass solche "Änderungen schnell zu erwarten sind." Letzten Endes bleibe es außerdem "eine politische Entscheidung". "Ich wäre aber glücklich, wenn eine solche Quote kommen würde, denn dann hätten wir mehr österreichische Absolventen", so der Vizerektor. Zugleich aber verteidigte Prodinger die Medizin-Studenten aus Deutschland: "Diese haben Österreich auch gut getan."
 

 

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