Max Lercher plant die "Freundschaftstour" von Hans Peter Doskozil

Max Lercher plant die "Freundschaftstour" von Hans Peter Doskozil
Ringen um SPÖ-Vorsitz: Kontrahent Andreas Babler holt sich Ex-Finanzminister Ferdinand Lacina an die Seite.

Die Wahlkommission der SPÖ tagt zwar erst am Dienstag, aber schon jetzt haben die beiden Herausforderer von Parteichefin Pamela Rendi-Wagner, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler, ihre Werbetour durch ganz Österreich zusammengestellt. Doskozil nennt es eine „Freundschaftstour“, für Babler ist es eine „Basistour“.

Überraschend ist dabei die Rolle von Ex-Bundesgeschäftsführer Max Lercher, der gemeinsam mit dem burgenländischen Landesgeschäftsführer Roland Fürst für die Tour verantwortlich ist. Der Steirer verknüpft somit seine politische Zukunft in der SPÖ mit dem Erfolg seines Parteifreunds aus Eisenstadt. Lercher hatte ja bereits vor wenigen Tagen mit einer Facebook-Botschaft in der Partei für Aufsehen gesorgt. Darin gab er im Hinblick auf die Mitgliederbefragung eine Empfehlung für Doskozil ab und erklärte zusätzlich, dass er sich aus dem Nationalrat zurückziehen werde, wenn der nächste SPÖ-Vorsitzende nicht Doskozil heißt.

Max Lercher plant die "Freundschaftstour" von Hans Peter Doskozil

Hans Peter Doskozil plant eine „Freundschaftstour“, Andreas Babler eine „Basistour“

Zur Tour sagt er: „Ziel ist, dass Hans Peter Doskozil mit möglichst vielen Mitgliedern und Funktionären in allen Bundesländern in Kontakt kommen soll, um seine Vorstellungen für einen politischen Neustart zu präsentieren.“ Start ist übrigens am Abend der Salzburg-Wahl (Sonntag, 23. April) im Kulturhaus der steirischen Gemeinde Knittelfeld. Da wird man schon über das Abschneiden des Salzburger Parteikollegen David Egger diskutieren können.

Andreas Babler steigt schon früher in den Ring. Sein Auftakt ist am Dienstag, 11. April, in Steyr angesetzt. In Oberösterreich hat er ja mit der ehemaligen Landesparteichefin Birgit Gerstorfer eine prominente Unterstützerin gefunden. Deren Nachfolger Michael Lindner wird eher dem Doskozil-Lager zugerechnet.

Max Lercher plant die "Freundschaftstour" von Hans Peter Doskozil

Die ehemalige Landesparteichefin Birgit Gerstorfer unterstützt Babler

Mehr Beachtung fand in der Partei, dass der ehemalige Finanzminister Ferdinand Lacina ebenfalls zu den Unterstützern von Andreas Babler zählt. Lacina war in der Zeit von Bundeskanzler Franz Vranitzky für einen finanzpolitischen Kurs bekannt, der mit den linken Zielen von Babler nur schwer vereinbar ist.

Und was macht Pamela Rendi-Wagner? Sie hat vorerst keine eigene Werbetour geplant. Man werde sich in der Funktion der Bundesparteivorsitzenden den aktuellen Themen widmen und in gewohnter Weise Bezirks- und Ortsparteien besuchen, heißt es aus ihrem Büro.

Die Mitgliederbefragung wird am Tag nach der Salzburg-Wahl starten und bis zum 10. Mai dauern. Wie viele Kandidatinnen und Kandidaten auf dem Befragungszettel zu finden sein werden, soll am kommenden Dienstag fixiert werden. Da wird man wahrscheinlich auch noch einmal darüber reden, wie bindend das Ergebnis der Befragung sein muss.

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