Gleichzeitig gebe es einen großen Unterschied. Der Salzburger Gastronom Schellhorn sei derzeit insbesondere damit beschäftigt, seine Unternehmen an seine Kinder zu übergeben. Sein Hin und Her, ob er denn in die Politik zurückkehre, brachte Meinl-Reisinger sogar in Erklärungsnot. Strolz, derzeit als Sänger aktiv, sei hingegen „mit sich im Reinen“, wirke „aufgeräumt“. Aber wie weit gediehen ist denn sein Comeback-Plan?
Der KURIER erreicht den 50-Jährigen Donnerstagmittag bei einem Führungskräfteseminar mit 50 Polizisten. Strolz wiederholt, warum eine Rückkehr in die Politik für ihn in den nächsten Jahren infrage kommt: „Die Kinder werden älter und in den kommenden Jahren das Elternhaus nach und nach verlassen. Ein politisches Engagement wird familiär also wieder vereinbar, das wäre es in den letzten fünf Jahren für mich nicht gewesen. Ich merke einfach, dass sich in mir etwas ändert, dass sich die Energie ändert. Und ich will ehrlich sein zu mir selbst.“
Ambitionen, die Neos wieder zu übernehmen, hege er aber keine, versichert Strolz: „Neos sind in guter und kraftvoller Führung. Ich habe eine große Loyalität der Partei gegenüber.“ Es sei also „anzunehmen“, dass er ein Polit-Comeback bei den Neos – und nicht etwa im Rahmen einer neuen Bewegung – geben würde. In welcher genauen Funktion? Das lässt Strolz offen: „Es ist zu früh, mir darüber Gedanken zu machen.“
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Minister Strolz?
Auch in der Partei geht man davon aus, dass Strolz nicht an die Spitze drängt. Ein Grund: Die Öffentlichkeit nehme ihn wegen seiner vielen Nebenprojekte nicht mehr als Vollblutpolitiker wahr. Der Vorarlberger selbst schielt laut Insidern auf ein Ministeramt, sollte es zu einer pinken Regierungsbeteiligung kommen. „Bildung und Wissenschaft kann er – und dass er das will, daraus hat er nie einen Hehl gemacht“, heißt es.
Im Gespräch war zuletzt, dass sich Strolz über ein Bildungsvolksbegehren wieder politisch für die Neos engagieren könnte. Dazu wird es wohl nicht kommen: „Das Volksbegehren ist mittlerweile ein sehr stumpfes Instrument, weil es inflationär verwendet wird. Ich denke, da gibt es innovativere Wege“, sagt Strolz. Bildungspolitisch aktiv ist er derzeit als Berater von Wiens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr.
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