Kaum ist die Schule vorbei ist sie schon wieder Thema und in den Schlagzeilen. Lehrergewerkschafter Paul Kimberger werde immer wieder mit Fragen von Lehrern konfrontiert, wie sie sich künftig schützen sollen.
Kimbergers Vorschlag: der Mund-Nasen-Schutz soll ab September in den Klassenzimmern gelten. Und zwar für Lehrer und Schüler, wie er der Tageszeitung Heute sagt. Und ermahnt: "Wir haben noch immer keine detaillierten Informationen bekommen, wie es im Herbst an den Schulen weitergehen soll.“ Der Kritik kann das zuständige Ressort von Bildungsminister Heinz Faßmann allerdings wenig abgewinnen.
Anschober „Entscheidung über Maskenpflicht in der Schule nicht im Juli“
Auf KURIER-Nachfrage heißt es: "Wir hätten uns innovativere Vorschläge der Gewerkschaft erwartet." Bildungsminister Heinz Faßmann: "Der Mund-Nasen-Schutz kann wenn, dann nur eine von vielen Maßnahmen sein.“
Das Ministerium verweist auf aktuelle Erhebungen der AGES, die zeigen, dass Schulkinder keine Spreader sind "und es deutlich größere Risikoquelle gibt als Schulen."
"Wir hätten uns innovativere Vorschläge der Gewerkschaft erwartet.“
von Bildungsministerium
Natürlich werde bereits an einem umfassenden Konzept für den Herbst gearbeitet. Großflächige Schulschließungen wolle man jedenfalls vermeiden. Schützenhilfe bekommt Faßmann in punkto Maske von den Neos. Die pinke Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre spricht sich dezidiert gegen eine Maskenpflicht in Schulen aus und begründet dies ähnlich wie das Bildungsministerium selbst.
Man müsse genau nach Alter und Fallzahlen differenzieren. "Es ist erwiesen, dass Kinder keine Superspreader des Coronavirus sind, an Schulen keine Cluster waren, die auf das Ende der Maskenpflicht zurückzuführen sind“, so Künsberg Sarre. "Die Praxis zeigt, dass sich gerade jüngere Kinder mit dem richtigen Umgang mit Masken schwertun.“ Für Pädagogen sei es "schier unmöglich, ständig die korrekte Handhabung zu kontrollieren.“ Kritik gibt es indes auch von ihr für die noch fehlende Herbst-Planung. Ein Vorhalt, den Rudolf Anschober auf Nachfrage bei einer Pressekonferenz allerdings nicht gelten lässt.
Der grüne Gesundheitsminister arbeite "sehr eng und professionell mit Heinz Faßmann“ zusammen. Und: "Ich halte es für professionell, nicht jetzt schon zu entscheiden, was im September sein soll", erklärte Anschober. Derzeit gäbe es zu viele Unabwägbarkeiten.
Die Schulferien enden in Ostösterreich am 6. September, in Westösterreich am 13. September.
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