Machtkampf in der SPÖ: Ludwigs riskantes Spiel

Machtkampf in der SPÖ: Ludwigs riskantes Spiel
Sein Festhalten an Rendi-Wagner könnte dem Bürgermeister schaden, dürfte für ihn aber alternativlos sein. Die parteiinterne Allmacht der Wiener SPÖ ist laut Experten ohnehin nur mehr ein Mythos

Selten war politische Ohnmacht deutlicher greifbar als an jenem grauen Wintertag von einem Monat im burgenländischen Frauenkirchen. Bürgermeister Michael Ludwig wollte die Klubtagung der Wiener SPÖ dafür nutzen, um der eigens angereisten Parteichefin Pamela Rendi-Wagner seine volle Unterstützung zu versichern. Doch was voller guter Absichten begann, endete am Nachmittag im Desaster, als Rendi-Wagners Widersacher Hans Peter Doskozil seine Kandidatur für den Parteivorsitz verkündete.

Mittlerweile ist Ludwigs Favoritin mit Andreas Babler sogar ein zweiter Kontrahent erwachsen. Ein Kontrahent, für den sich auch viele der eher links angesiedelten Genossen in Wiens Innenstadt-Bezirken erwärmen können.

Beides zeigt: Die Regie im aktuellen roten Königsdrama mag irgendwo, aber bestimmt nicht in den Händen Ludwigs liegen. Obwohl er es ist, der der seit Jahrzehnten mit Abstand mächtigsten SPÖ-Landesorganisation vorsteht.

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