Aschbacher: "Erfreuliche Entwicklung am Arbeitsmarkt"
Die Corona-Krise hat den österreichischen Arbeitsmarkt in eine Krise gestürzt. Zum Höhepunkt Mitte April war mehr als eine halbe Million Menschen arbeitslos. Derzeit sind noch etwas mehr als 442.000 Personen in Österreich arbeitssuchend, teilte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag mit.
Das sind etwa 21.000 Menschen weniger als noch in der Vorwoche. Man sehe also, dass viele Menschen wieder Arbeit finden, erklärte Aschbacher. Die Regierung werde weiterhin alles tun, um Arbeitsplätze zu erhalten und zu sichern, aber auch neue zu schaffen. "Die Prognosen sagen, dass wir uns bei circa 10 Prozent nationale Arbeitslosenrate einpendeln werden, derzeit sind es 10,1 Prozent", erklärte Aschbacher.
Was die Kurzarbeit angeht, so sei es vielen Unternehmen nun wieder möglich, auf Normalbetrieb umzustellen, teilte die Ministerin mit. Derzeit befinden sich 403.382 Personen in Kurzarbeit, das sind 350.000 weniger als in der Vorwoche und um 950.000 weniger als am Höhepunkt der Krise. 30.000 Anträge auf Verlängerung der Kurzarbeit seien bisher eingegangen. Insgesamt wurden 3,3 Milliarden Euro an die Unternehmen ausbezahlt. Wie es nach dem Auslaufen der derzeit möglichen dreimonatigen Verlängerung der Kurzarbeit nach dem September weitergeht, ist noch unklar.
Aschbacher: "Taskforce gegen Jugendarbeitslosigkeit"
Weniger erfreulich ist die Lage beim Thema Jugendarbeitslosigkeit. Fast die Hälfte der Arbeitslosen sind ältere Menschen bzw. Jugendliche - derzeit sind 123.148 Über-50-Jährige auf Jobsuche oder in Schulung gemeldet und 64.826 Unter-25-Jährige. "Wir sehen, gerade bei den Jugendlichen bedarf es besonderer Maßnahmen", betonte die Ministerin. Dabei verwies sie auch auf den Lehrlingsbonus, den die Regierung für ausbildungswillige Betriebe fortan bereitstellen will.
Herausforderung für Familien
Alle Menschen, die heuer zwischen Mai und September mindestens 60 Tage arbeitssuchend gemeldet sind, bekommen im September als zusätzliche Unterstützung eine Einmalzahlung in Höhe von 450 Euro, vermerkte Aschbacher.
Die Coronakrise sei aber auch für die Familien "eine massive Herausforderung" gewesen. Für die Betroffenen wird diese Woche der Kinderbonus beschlossen: Pro Kind werden im September automatisch 360 Euro Unterstützung überwiesen. "Das sind 1,1 Millionen Familien oder 1,8 Millionen Kinder, die wir unterstützen können", so die Ministerin.
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