Von "Voodoo-Ökonomie" und "Melkkühen"
Im zweiten Duell des Abends treffen Grünen-Chefin Eva Glawischnig und BZÖ-Chef Josef Bucher aufeinander.
Von "Voodoo-Ökonomie" und "Melkkühen"
Das Ende naht, die Koalitionsfrage ist dran: Für Glawischnig ist eine Koalition mit dem BZÖ ausgeschlossen, wegen der Korruptionsverfahren. Bucher stellt klar, dass er für "Sauberkeit" im BZÖ gesorgt habe.
Soll Leitungswasser im Lokal gratis sein? Bucher stimmt zu. Glawischnig ist einverstanden. Zumindest eine Gemeinsamkeit.
Damit ist auch das zweite TV-Duell zu Ende.
Jetzt sind die Patchworkfamilien dran. Bucher will den Frauen "Gutes" tun und unterstützen, wenn der Vater nicht zahlen kann - nach einer Trennung.
Glawischnig will Männer und Frauen nicht gegeneinander ausspielen. Der Familienbegriff sei "sehr sehr bunt". Das sollten BZÖ udn ÖVP anerkennen. Sie spricht an, dass die Grünen auch für die Eheschließung von homosexuellen Paaren stehen.
Es geht um den Verkehr. Tempo 80 auf Landstraßen - was sagt Bucher dazu? Bucher sind die Autofahrer als "Melkkühe der Nation" und weicht damit leicht vom Thema ab. Er vertraue den Autofahrern, dass sie selber wissen, wie sie sich zu verhalten haben.
Glawischnig ist entsetzt und zeigt ein Taferl zu den Verkehrstoten der letzten vier Wochen. Sie will diese Begräbnisse nicht mehr - vor allem auf de Landstraßen.
Thurnher gibt ein neues Thema vor: Wann weg vom Euro? "Muscheln oder Euro" als Währung ist egal: Das Problem für Bucher: "Wir haben diese Schulden nicht gemacht, sondern Portugal, Griechenland, etc."
Bucher prognostiziert eine Trendwende: Eine Zweiteilung des Euro wird es geben - nach den deutschen Wahlen, so Bucher.
Glawischnig ist nicht einverstanden.
Großes Thema Staatsschulden: Glawischnig: Schuldenabbauprogramme sind in der derzeitigen Lage schwierig. Schuldenabbau und Steuersenkung gehe nicht gleichzeitig. Sie spricht von "Voodoo-Ökonomie".
Bucher will eine Verständigung der Regierung, dass keine neuen Schulden gemacht werden: "Keine Schulden machen, gleichzeitig nicht die Steuern erhöhen." Thurnher: Wieso ist er gegen den europäischen Fiskalpakt? Er will mehr "Eigenstaatlichkeit in Österreich".
Glawischnig war auch gegen den europäischen Fiskalpakt und wählt einen Vergleich im Sport: Die europäische Union schieße dabei einem Marathonläufer ins Knie, kein Wunder das dann nichts mehr geht. Applaus.
Kinder, Familie: Glawischnig ist für zwei Kindergartenjahre für die sprachliche Entwicklung: "Beitragsfrei für zwei Jahre." Es geht dabei um Förderung, vor allem von Kindern mit Migrationshintergrund, so Glawischnig. Bucher fragt nach: "Auch österreichische Kinder sollen zwei Jahre in den Kindergarten?" Glawischnig: "Selbstverständlich."
Bucher will diese Entscheidung den Eltern überlassen, kostenlose Kindergärten findet Bucher gut, den Zwang dazu nicht. Bucher unterstellt Glawischnig eine "Zwangsneurose."
Glawischnig ortet bildungspolitische Fragen: Es gehe um das Recht von Kindern auf Bildung.
Heikles Thema Frauen auf dem Arbeitsmarkt: Auch aus Teilzeitbeschäftigungen sollen Frauen in Führungspositionen aufsteigen können. Thurnher: Glawischnig könnte ihren Topjob auch teilen? Glawsichnig lacht. Sie arbeite im Team, so Glawischnig.
Bucher schwenkt etwas um und spricht davon, dass es "viel zu viele" Reglementierungen gibt. Jeder soll selbstbestimmt entscheiden, wie er seine Arbeitswelt gestalten mag. Er vertraue auf die Zusammenarbeit von Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Überall Regulierungen außer bei den Banken: "Oben wird weg geschaut und unten wird reguliert."
Die Zukunft sind Unternehmen die nachhaltig wirtschaften, so Glawischnig.
Es fängt gleich einmal mit der Wirtschaft/Arbeitslosigkeit an: Kernanliegen der Grünen: "Mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben." Bucher will die Steuern senken. Das Geld, das den Banken gegeben wurde wegen der Krise, fehle Österreich so Bucher. Daher fehlt den Menschen das Geld zum Ausgeben." Und: Wir müssen den Wirtschaftsmotor wieder in Gang bringen."
Glawischnig gibt an, dass sie sich Buchers Wahlprogramm angeschaut habe. Sie habe "brandgefährliche Ideen" gefunden haben, sie greift vor allem die Privatisierungspläne an - darunter auch das Wasser (Verbund).
Glawischnig: "Wir haben begrenzte Lebensgrundlagen." Das müsse man mitberücksichtigen. Tut Bucher nicht.
Bucher verteidigt die Privatisierungen und Glawischnig seine Ideen erklären - Glawischnig: "Ich hab schon eine Meinung."
Kommentare