Einen Teil der Zeugenliste von Schilling-Anwältin Maria Windhager hat bereits Veronika Bohrn Mena auf X ventiliert. Darunter bekannte Grüne wie: EU-Delegationsleiter Thomas Waitz, Generalsekretärin Olga Voglauer oder Irmi Salzer, stellvertretende Kabinettschefin von Umweltministerin Leonore Gewessler. Weiters sollen unter anderem Mandatar Georg Bürstmayr und Tierschützer Martin Balluch aussagen.
Ein Vorgang, der Bohrn Menas Rechtsvertretung durchaus überrascht haben soll: Laut KURIER-Informationen hat Windhager auch zwei zentrale Beweisanträge für Zeugen-Einvernahmen fallen gelassen, die zuvor in ihrem Schriftsatz noch genannt wurden. Eine Person hätte konkretere Details zum "Mafia"-Vorwurf gegen die Bohrn Menas liefern sollen, sah sich dazu allerdings außer Stande.
Weil besagter Schriftsatz über Windhager bei Journalisten landete und öffentlich wurde, hat das Bezirksgericht Josefstadt Mitte Juli übrigens einen Geldstrafe in Höhe von 4.000 Euro über Schilling verhängt. Der Grund: Der Vorwurf "fragwürdiger geschäftlicher Praktiken", der laut Gericht nicht durch hinreichende Tatsachen gedeckt sei, war darin wiederholt worden. Schilling hatte sich zuvor via Unterlassungserklärung dazu verpflichtet, besagten Vorwurf nicht mehr zu wiederholen.
"Werner Kogler hat uns leider nicht geholfen"
Wen wollen im Gegenzug die Bohrn Menas als Zeugen anführen? "Definitiv laden" werde man Grünen-Umweltsprecher Lukas Hammer und den zurückgetretenen Abgeordneten Clemens Stammler, sagt Sebastian Bohrn Mena zum KURIER. Prüfen wolle man zudem die Ladung mehrere prominenter, grüner Regierungspolitiker, darunter: Vizekanzler Werner Kogler, Gewessler und Justizministerin Alma Zadić.
Warum? Es müsse auch geklärt werden, wer von wem über die Vorwürfe informiert worden sei – und vor allem wann. Die "Selektivität" von Windhagers Ladungsliste könne er in diesem Zusammenhang nicht nachvollziehen, sagt Bohrn Mena: "Dann muss man auch die Minister laden, Werner Kogler haben wir zum Beispiel sehr früh über Lena Schillings Lügen informiert und ihm unsere Sorgen mitgeteilt, aber er hat uns leider nicht geholfen."
Der nächste Gerichtstermin zwischen den Streitparteien ist für 24. Oktober vereinbart, also vier Wochen nach der Nationalratswahl.
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