Regierung modernisiert Lehrlingsausbildung

Jugendstaatssekretärin Plakolm, Arbeitsminister Kocher
Lehrberufspaket soll neue Berufsbilder in der Lehrausbildung schaffen.

Die Regierung modernisiert einige Lehrberufe. Die größten Änderungen gibt es bei Tischlerei, Tischlereitechnik und Kunststoff-Formgebung. Ferner sind Zusatzmodule bei Metalltechnik und Mechatronik geplant, wie Arbeitsminister Martin Kocher und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (beide ÖVP) im Pressefoyer nach dem Ministerrat bekanntgaben.

Konkret werden, wie Plakolm ausführte, Tischlerei und Drechslerei zusammengeführt. Unterteilt wird dann zwischen allgemeiner Tischlerei und einem Drechsler-Schwerpunkt. Ebenfalls zusammengeführt werden die Lehrberufe Tischlereitechnik und Modellbauer. Künftig gibt es drei Schwerpunkte: Produktion, Planung sowie Modell- und Formenbau. Bei der Kunststoff-Formgebung wird ein Schwerpunkt im Upcycling und Recycling gesetzt.

Auch beim größten technischen Lehrberuf Metalltechnik gibt es Änderungen. Hier wird Sicherheitstechnik als neuer Schwerpunkt verankert. Plakolm appellierte, dass sich auch mehr weibliche Jugendliche diesem bei Männern beliebten Lehrberuf zuwenden sollten, wie dies schon in Vorarlberg gelungen sei. Denn derzeit sei bundesweit nur jeder zehnte Lehrling in diesem Sektor weiblich. Bei der Mechatronik soll verstärkt die Arbeit mit Robotern forciert werden.

Das Paket soll mit August wirksam werden. Plakolm und Kocher brachen am Mittwoch jedenfalls eine Lanze für den Lehrberuf. Die Lehrlinge von heute seien die Führungskräfte und Arbeitgeber von morgen, betonte die Staatssekretärin. Die Wirtschaft brauche die Lehrlinge, unterstrich Kocher. Dabei gelte es auch die Eltern zu überzeugen. Diese hätten oft veraltete Vorstellungen, wie die Lehrberufe heute ausgestattet seien. Wer eine handwerkliche Lehre mache, mache nicht mehr sein Leben lang die drei gleichen Handgriffe, assistierte Plakolm. Als Schritt in die richtige Richtung wertet Kocher, dass zuletzt die Zahl der Lehrlinge nach der schwierigen Corona-Phase im ersten Lehrjahr wieder um fünf Prozent gestiegen sei.

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