Lehrer: SP-Spitzengewerkschafter lässt Faymann abblitzen

APA13285466 - 18062013 - WIEN - ÖSTERREICH: Bundeskanzler Werner Faymann während der Fraktionskonferenz der FSG im Rahmen des ÖGB-Kongresses am Dienstag, 18. Juni 2013, im Austria Center in Wien. APA-FOTO: ROBERT JAEGER
Neugebauers roter Vize sieht null Chance für neues Dienstrecht vor der Wahl: Er ist gegen „Hudriwudri-Pfusch“- Aktion.

Volle Breitseite gegen den SPÖ-Chef von einem roten Spitzengewerkschafter – noch dazu vom ÖGB-Bundeskongress: Peter Korecky, Vize-Vorsitzender der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), richtete Werner Faymann aus, wie es aus seiner Sicht um das neue Lehrerdienstrecht steht. Rein technisch sei ein in Paragrafen gegossenes Gesamtwerk nicht mehr machbar. „Ein pipifeines, voll durchdachtes Modell zusammenzubringen, das geht sich nicht mehr aus“, sagte Korecky. Er sei gegen eine „Hudriwudri-Pfuschaktion“.

Denkpause

Sein Rat an den Parteichef: „Denkpause einlegen, Experten Schulformen ausarbeiten lassen, dann einen politischen Konsens zum künftigen Schulsystem in der Koalition finden und darauf aufbauend mit der Gewerkschaft verhandeln.“ Weil sich neue Gesetze nicht mehr ausgingen, schlägt er vor, ähnlich wie bei der Reform der Familienförderung vorzugehen: Vor der Wahl zumindest eine Punktation zu vereinbaren.

Für den SP-Spitzenfunktionär war die Causa von Anfang an nicht so angelegt, wie sie seiner Ansicht nach hätte sein müssen. „Mir kommt das so vor, als würde eine Geschäftsführung mit dem Betriebsrat über die Pausenordnung verhandeln, obwohl man noch gar nicht weiß, was produziert werden soll.“ Korecky sprach damit aus, was für die Lehrergewerkschaft längst klar ist: Es wird vor der Wahl kein neues Lehrerdienstrecht mehr geben. Die Idee einer Punkta­tion hält auch Pflichtschullehrer-Gewerkschafter Paul Kimberger von den Christgewerkschaftern gegenüber dem KURIER für einen gangbaren Weg: „Man könnte Eckpunkte festmachen.“ Das Büro Faymann kommentierte die Aussagen Koreckys nicht. Der Kanzler bleibe bei seiner Linie: Ohne Konsens bei der nächsten politischen Runde am 3. Juli, wolle er gemeinsam mit dem Vizekanzler mit der Gewerkschaft verhandeln. Ziel: Einigung vor der Wahl.

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