Kurz will in zehn Jahren keine Politik mehr machen

Sebastian Kurz hat keine Angst, nicht ernst genommen zu werden.
Außenminister Kurz sieht die Politik nur als "Lebensabschnitt" und will danach in die Privatwirtschaft.

Hier spricht Europas jüngster Außenminister" - So titelt die deutsche Bild ein Interview mit Außenminister Sebastian Kurz am Montag. Und er hat einiges zu sagen: So möchte Kurz nicht auf Dauer Berufspolitiker bleiben. Auf die Frage, wo er sich in zehn Jahren sehe, antwortet der Neo-Außenminister: "Nicht in der Politik."

"Sie ist für mich ein Lebensabschnitt, der mir viel Freude macht. Für mich ist es definitiv das Richtige, eine Zeit lang Politik zu machen, mit viel Energie und Ausdauer, aber eben nicht ein Leben lang", präzisierte Kurz, der hinzufügte: "Ich möchte auf jeden Fall noch etwas in der Privatwirtschaft unternehmen. Und in einer großen Nichtregierungs-Organisation arbeiten."

Bewunderer von Merkel

Bild beschrieb Kurz als Bewunderer von Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP). Zur Herausforderung, mit 27 Jahren Außenminister zu werden, sagte Kurz: "Wenn man jünger ist, dann ist sie sicher größer. Wichtig ist zu wissen, was man mitbringt - und was nicht. Ich bringe weniger Erfahrung mit als die Kollegen, dafür aber viel Energie, Begeisterung und vielleicht auch die Fähigkeit, die Dinge unter einem anderen Blickwinkel zu sehen. Etwa, dass man zwar für die EU sein, diese aber trotzdem kritisch hinterfragen kann."

Die Angst, nicht ernst genommen zu werden, hat Kurz laut dem Bild-Interview nicht: "Ich war zuvor zwei Jahre Staatssekretär für Integration. Daher weiß ich: Ernst genommen wird man, wenn man etwas will, argumentieren kann und dafür Unterstützer findet. Gerade in der Außenpolitik sind die Akteure gewohnt, mit den unterschiedlichsten Personen in Kontakt zu kommen. Es würde mich wundern, wenn gerade sie Probleme im Umgang mit einem 27-jährigen Kollegen hätten."

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