Kurz: "FPÖ wird der Juniorpartner in der Koalition sein"

Sebastian Kurz
Der ÖVP-Chef erklärt, dass er den Handlungsspielraum von Bundespräsident Van der Bellen im Rahmen der Regierungsbildung respektieren werde.

ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat in einem Interview mit der französischen Zeitung Le Monde betont, den Handlungsspielraum von Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der Regierungsbildung "respektieren" zu wollen. "Aber ich erinnere daran, dass die FPÖ der Juniorpartner der Koalition sein wird", fügte er hinzu.

Kurz äußerte sich auf die Frage, ob er Van der Bellen das Recht abspräche, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, "der Verbindungen mit Neonazis hat", den Weg in die nächste Bundesregierung zu verbauen. "Die Kompetenzen des österreichischen Präsidenten sind sehr weitreichend. Ich respektiere seinen Handlungsspielraum", sagte der ÖVP-Chef.

Als Regierungschef werde er "besonders sensibel" in der Frage des Antisemitismus sein, weil Österreich hier eine historische Verantwortung habe. Eine Bedingung sei auch, dass die künftige Regierung "pro-europäisch" sein müsse. Der Frage, ob er die FPÖ zum Verlassen der gemeinsamen Fraktion mit der rechtsextremen und EU-feindlichen Front National im Europaparlament auffordern wolle, wich Kurz jedoch aus.

Den französischen Präsidenten Emmanuel Macron schätze er "sehr", betonte Kurz auf die Frage, ob er sich diesem oder dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban näher fühle. "Auf europäischer Ebene, teile ich seinen (Macrons, Anm.) Reformwillen und insbesondere seine Ideen im Bereich Sicherheit und Migration", sagte der ÖVP-Chef. Er wolle Macron bei der Weiterentwicklung Europas "helfen". Allerdings er wolle kein Europa mit zwei Klassen von Mitgliedern haben, fügte Kurz hinzu.

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