Kromp-Kolb: "Ich glaube, dass Kickl die Problematik der Klimakrise schon versteht“
Helga Kromp-Kolb promovierte 1971 an der Uni Wien, und schon damals interessierte sie das breite Thema Umweltverschmutzung und später auch die Klimaforschung. „Damals hatte ein Kollege bei einer Tagung ein Paper präsentiert, wo es um den Klimawandel ging – was wir wissen, und was wir nicht wissen und welche Auswirkungen das haben wird, auf unsere Gesellschaft und die Wirtschaft. Dabei ist diese Frage, wie es weitergeht, bis heute wesentlich“, sagt die Forscherin im Gespräch mit dem KURIER.
Jetzt hat sie ihr zweites Buch geschrieben, es wurde anders als ihr voriges: „Ja, es ist kein rein wissenschaftliches Buch, sondern eher ein persönliches. Es geht um meine Sicht der Dinge, die sich aus wissenschaftlichen Unterlagen speist. Das kann man auch anders sehen, aber mir geht es ja darum, eine Diskussion zu beginnen.“
Warum zu spät?
Was will sie mit dem Titel des Buches, „Für Pessimismus ist es zu spät“, eigentlich sagen? Kromp-Kolb: „Pessimismus ist nichts, was anregt, etwas zu unternehmen und dagegen aufzutreten. Wir müssen aber etwas unternehmen. Doch derzeit liegt Pessimismus in der Luft, weil so vieles so falsch läuft und so vieles so fürchterlich ist. Da ist es verlockend zu sagen, es geht ohnehin nichts mehr, oder zu fragen, was ich persönlich im kleinen Österreich denn tun kann. So gibt man die Initiative aus der Hand und lässt geschehen – und kann nur mehr hoffen, dass einen selbst die Auswirkungen der Klimakrise nicht allzu hart treffen. Das ist sicher die völlig falsche Reaktion, aber genau das erlebe ich immer.“
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