Kritik an magerer Entwicklungshilfe

Überschwemmungen in Mosambik nach Zyklon "Idai"
NGOs kritisieren Kürzung auf 0,26 Prozent des BIP statt Erhöhung auf 0,7 Prozent unter der türkis-blauen Regierung

An Katastrophen ist die Welt auch in diesem Jahr nicht arm: Langanhaltende kriegerische Konflikte wie in Syrien oder die Auswirkungen des Klimawandels wie zuletzt Überschwemmungen in Mosambik und Dürren in Somalia sind der Grund dafür, dass der weltweite Bedarf an humanitärer Hilfe seit Jahren steigt.

Der Bedarf an Hilfe ist weltweit alarmierend: 821 Millionen Menschen leiden an Hunger, 3,4 Milliarden leben unter der Armutsgrenze.

Stufenplan für Anhebung

„Leider haben wir feststellen müssen, dass die Leistungen Österreichs in der Entwicklungszusammenarbeit abgesagt sind“, erklärte Annelies Vilim, Geschäftsführerin des entwicklungspolitischen Dachverbandes AG Globale Verantwortung. Denn statt verstärkter Hilfe blicken die NGO auf einen gekürzten Auslandskatastrophenfonds (AKF) von 0,3 auf 0,26 Prozent des Bruttonationaleinkommens durch die türkis-blaue Koalition.

Was die NGO vor allem fordern: Die nächste Regierung solle einen Stufenplan ausarbeiten, damit das Entwicklungsbudget von 0,26 Prozent auf das UNO-Ziel von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens erhöht werden kann.

Vorsorge und Hilfe vor Ort

Nach Ansicht von Michael Opriesnig, Generalsekretär des Roten Kreuzes, muss „dringend in Katastrophenvorsorge investiert“ werden. Opriesnig hob dabei auch die Klimaproblematik, die vor allem arme, strukturschwache und konfliktreiche Länder treffe, hervor: Zwei Milliarden Menschen seien im Vorjahr vom Klimawandel betroffen gewesen. Dass Österreich 2018 23 Millionen Euro für humanitäre Hilfe – davon 20 Millionen aus dem AKF – bereitgestellt hatte, sei im internationalen Vergleich eine „lächerliche Summe“: Die Niederlande zahlten 245 Millionen Euro, Schweden sogar 434 Millionen Euro.

Mit Blick auf die Migrationsthematik sind die NGOs überzeugt, „dass es wesentlich nachhaltiger ist, wenn wir Menschen vor Ort unterstützen, anstatt unbeschränkte Migration nach Europa stattfinden zu lassen“.

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