Konfliktforscherin Gaub: "Russland hat sein Ziel erreicht"

Ukrainian President Volodymyr Zelensky visits Kharkiv.
Konfliktforscherin Florence Gaub erklärt, wieso ein Atomschlag in der Ukraine unwahrscheinlich ist, warum unser Gehirn die Globalisierung überfordert und wieso wir vorerst mit Kriegen leben müssen

Sie ist die Frau, die den Deutschen den Krieg erklärt: Politikwissenschafterin Florence Gaub war jahrelang am NATO-Defense College tätig und ist heute stellvertretende Direktorin des EU-Instituts für Sicherheitsstudien in Paris.

Im KURIER-Gespräch erklärt sie, warum Europas Blick auf den Ukraine-Krieg mitunter irrational ist:

KURIER: Frau Gaub, gibt es im Jahr 2022 noch etwas, was sicher ist?

Florence Gaub: Lassen Sie mich so antworten: Wenn man zu nahe am Spiegel steht, sieht man alles verschwommen. Genau das passiert uns gerade: Wir sehen das große Ganze nicht mehr. Tatsächlich gibt es in der Welt viele Dinge, die sicher sind. Etwa, dass die Geburtenrate weiter steigt oder dass der Klima wandel voranschreitet. Das darf man weiter als gesichert annehmen.

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