Kneissl-Hochzeit sorgt für innenpolitischen Schlagabtausch

Kneissl-Hochzeit sorgt für innenpolitischen Schlagabtausch
Schieder kritisierte Vermischung von Privatem und Offiziellen. Gudenus empört über "Überheblichkeit".

Die Debatte um die Teilnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin an der Hochzeit von Außenministerin Karin Kneissl ( FPÖ) am morgigen Samstag resultiert in zunehmendem innenpolitischen Hickhack in Österreich. Am Freitag lieferten sich die geschäftsführenden Klubobmänner von SPÖ und FPÖ, Andreas Schieder und Johann Gudenus, einen Schlagabtausch.

Schieder kritisierte in einer Aussendung, dass Kneissl "ihre Privatangelegenheiten mit offiziellen Agenden der Republik Österreich vermischt". Es gebe "einfach keine saubere Trennung von den Privatangelegenheiten" und den beruflichen Verpflichtungen der Ministerin, bemängelte er. "Wie soll man das verstehen, dass der russische Präsident zu einem 'Arbeitsbesuch' auf die Hochzeit der österreichischen Außenministerin eingeladen wird?"

Gudenus schlug umgehend per Aussendung zurück: "Es ist ja wohl an Überheblichkeit nicht mehr zu überbieten, wenn Schieder meint, er könne sich nun schon anmaßen, sich in die Hochzeitseinladungen von Privatpersonen einzumischen und daraus eine Staatskrise zu kreieren."

"Da frage ich mich schon, ob Schieder nun, da es mit dem Bürgermeisteramt in Wien nichts geworden ist, versucht, sich ein neues Standbein als Wedding Planner aufzubauen", ironisierte Gudenus, der auch geschäftsführender FPÖ-Landesparteiobmann in Wien ist. Schieder solle sich lieber "um die Skandale in der Wiener SPÖ zu kümmern, die von Milliardenpleiten im Wohnbau und Gesundheitswesen gezeichnet sind". Der frühere Finanzstaatssekretär Schieder war im Jänner bei einer Kampfabstimmung um den Vorsitz der Wiener SPÖ gegen Michael Ludwig gescheitert und wurde damit auch nicht Nachfolger von Michael Häupl als Bürgermeister Wiens.

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