Kickl-Absage an die Hofburg: FPÖ-Kandidat fehlt weiterhin

Kickl-Absage an die Hofburg: FPÖ-Kandidat fehlt weiterhin
Gerücht rund um Krone-Kolumnist als Kandidat. "Patriotische Pflicht", einen Kandidaten gegen Van der Bellen ins Rennen zu schicken.

Wen wird die FPÖ gegen Alexander Van der Bellen in die Wahl schicken? Diese Frage beschäftigt vermutlich nicht nur den Amtsinhaber, sondern auch die innenpolitische Landschaft.

Nach der gestrigen Sitzung der Parteigremien gibt es weiterhin keinen fixen Kandidaten bzw. eine Kandidatin. Heißeste Anwärterin ist und bleibt Susanne Fürst. Nun streut oe24 das Gerücht,  Krone-Kolumnist und Jurist Tassilo Wallentin  sei der Wunschkandidat von FPÖ-Chef Herbert Kickl. Wallentin habe Medienberichten zufolge noch nicht zugesagt und um Bedenkzeit gebeten.

Allerdings: Die Kandidatur Wallentins tat Kickl bei der Pressekonferenz am Mittwoch als Gerücht ab. Das sei keine Breaking News, sondern "Breaking Schmus", erwiderte Kickl auf Nachfrage einer Journalistin. 
 

Kickl betonte erneut, es sei eine "patriotische Pflicht", dem amtierenden Van der Bellen einen Kandidaten entgegenzustellen. Hinter dem Amtsführer stünde "so etwas wie eine Ampel-Koalition" (aus SPÖ, ÖVP und Grünen, Anm.). Die FPÖ wolle aber einen "Anwalt für die Bevölkerung" stellen und daher sicherlich einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken. Van der Bellen habe "kein Herz für die Menschen im eigenen Land" und komme nur "in emotionale Wallungen, wenn es um Menschenrechte geht, irgendwo weit weg von Österreich", ätzte der FPÖ-Chef.

Die Zeit sei aber noch nicht reif, jetzt einen Kandidaten zu präsentieren, sagte Kickl. Ein finaler Kandidat oder eine finale Kandidatin müsste erst vom FPÖ-Präsidium bestätigt werden, bevor man ihn oder sie präsentiert. Wann das Präsidium tagt, ist noch unklar. 

Es gehe nicht darum, als Erstes am Spielfeld aufzulaufen, sondern am Ende der Erste zu sein. Die FPÖ warte ab, "wer sich noch aufstellt" und brachte zuletzt ein Gerücht rund um eine mögliche Kandidatur von Ex-Kanzler Christian Kern aufs Tableau. Auch er solle Ambitionen haben, in die Hofburg einzuziehen, hieß es da. 

Kickl tritt fix nicht an

Außerdem will die FPÖ auch den Wahltermin abwarten, der bis dato noch nicht feststeht. Kickl wirft der Regierung deshalb Geheimniskrämerei, Packelei und Kalkül vor. Türkis-Grün würde dem Amtsführer damit einen Vorteil einräumen, so Kickl.

Ein FPÖ-Kandidat würde spätestens 61 Tage vor der Wahl bekannt gegeben. Endgültig ausgeschlossen ist eine eigene Kandidatur Kickls. Er werde sicher nicht als Bundespräsidentschaftskandidat antreten, sondern sich auf seine Aufgabe als Parteiobmann und Klubobmann konzentrieren, sowie auf das Ziel, die FPÖ auf 25 Prozent zu bringen, betonte er. 

Kommentare