Kerns Kabinettschefin wird Vordenkerin in der SPÖ

Die 30-jährige Maria Maltschnig wird als Renner-Institut-Direktorin am Parteiprogramm feilen.

Nun steht fest, wer dem Anfang August verstorbenen Karl Duffek im Direktorium der SPÖ-Bildungsakademie folgt. Wie der KURIER erfahren hat, ist es die Kabinettschefin im Kanzleramt, Maria Maltschnig. Seit dem Amtsantritt von Christian Kern als Regierungschef im Mai werkt die 30-Jährige, deren Schwester der parteikritischen Sektion 8 vorsteht, dort.

"Bevorzugt Frauen"

Kern habe eine "junge, kompetente" Frau für die Leitung des Renner-Instituts gesucht, heißt es. Auch in der Ausschreibung war "Bevorzugt Frauen" gestanden, wie der Präsident des Instituts, Alfred Gusenbauer, dem KURIER vor Kurzem gesagt hatte. Er will, "dass der Bereich Programmatik verstärkt wird in Richtung Thinktank". Maltschnig, so verlautet aus der SPÖ, soll auch am neuen Parteiprogramm mitwirken, an dem Pensionistenchef Karl Blecha und SPÖ-Vizeklubchef Josef Cap arbeiten. Ein Signal, dass ein Zukunftsthema nicht nur Älteren überlassen wird.

Ursprünglich hatte Kern Barbara Blaha als Direktorin im Sinn. Gusenbauer soll aber Vorbehalte gegen die einstige ÖH-Chefin und jetzige Autorin gehabt haben. Er und sie waren im Zwist politisch auseinandergegangen. Gusenbauer hatte im Nationalratswahlkampf 2006 wissen lassen, die Studiengebühren abzuschaffen – wenn er Kanzler werde. Er wurde Regierungschef, die Gebühren blieben. Blaha trat empört aus der SPÖ aus. Insider sagen, dass auch sie ob des damaligen Zerwürfnisses nicht mit Gusenbauer kooperieren wollte und sich so um den Job nicht bewarb.

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