Kassenreform: Im Dachverband hält die türkis-blaue Achse
Auch nach dem Ende von Türkis-Blau geht der Großumbau in der heimischen Sozialversicherungslandschaft munter weiter. Eine im Zuge der Kassenreform höchst umstrittene Posten-Entscheidung blieb bis zuletzt offen: Nämlich wer im neuen Dachverband, der künftig den Hauptverband der Sozialversicherungsträger ersetzt, das operative Sagen haben wird. Sprich, wer Nachfolger des langjährigen SPÖ-nahen Generaldirektors Josef Probst werden soll.
Nun sind laut Insidern die Würfel gefallen.
Favorit für die Probst-Nachfolge ist demnach der zuletzt in Großbritannien tätige Investmentbanker und Gesundheitsökonom Martin Brunninger. Ihm war bereits einmal zugesagt, dann wieder abgesagt worden. Jetzt soll er doch wieder Büroleiter im Dachverband werden – so die neue Funktionsbezeichnung für den bisherigen Generaldirektor. Der in Wien und London ausgebildete Brunninger wird der FPÖ zugerechnet.
Als sein Stellvertreter soll nach KURIER-Informationen Alexander Burz zum Zug kommen, der aus der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (SVA) stammt. Er wird der ÖVP zugeschrieben.
Nach einem Einspruch des Sozialministeriums gegen die Ausschreibung und einem heftigen Tauziehen hinter den Kulissen findet heute, Donnerstag, die zuletzt vertagte Sitzung statt, in der über das neue Führungsduo im Dachverband entschieden wird.
Als chancenlos gilt der Ex-Kabinettschef der für die Kassenfusion hauptverantwortlichen früheren Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ), Volker Knestel. Beworben – jedoch ebenso ohne Chancen auf Erfolg – haben sich auch Josef Probst selbst sowie sein bisheriger, ÖVP-naher, Stellvertreter, Volker Schörghofer.
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