Karfreitag: 500 Teilnehmer bei Schweigemarsch in Klagenfurt

Scheigemarsch: Protestaktion gegen Karfreitagsregelung von Evangelen und Katholiken in Klagenfurt.
Vertreter von evangelischer, altkatholischer und römisch-katholischer Kirche übergaben Erklärung an ÖVP-Landeschef Gruber.

500 Teilnehmer haben am Mittwochabend am ökumenischen Schweigemarsch zum Karfreitag teilgenommen, der von evangelischer, altkatholischer und römisch-katholischer Kirche veranstaltet wurde. Die Teilnehmer zogen vom Landhaushof zum Messegelände, wo der Politische Aschermittwoch der ÖVP stattfand. Dort wurde eine gemeinsame Erklärung an den Kärntner ÖVP-Chef Martin Gruber übergeben.

Zuvor hatten sich die Teilnehmer im Landhaushof zu einer Andacht getroffen. Mit Transparenten taten sie ihren Unmut über die aktuelle Entscheidung der Bundesregierung zum Karfreitag kund. Der evangelische Superintendent Manfred Sauer und der katholische Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger hatten in der vergangenen Woche vorgeschlagen, den Karfreitag zum Feiertag zu machen - im Austausch für den Pfingstmontag, der kein kirchlich gebotener Feiertag sei.

Mensch nicht als "Kostenfaktor" sehen

In seinen Begrüßungsworten warnte Sauer vor einer Entwicklung, in der der Mensch nur mehr als "Kostenfaktor" gesehen werde. Unmut äußerten die Demonstranten auch über die Formulierung von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), für 96 Prozent der Österreicher werde sich nichts ändern. Man wolle nicht "wie eine Kleinigkeit vom Tisch gefegt" werden.

Der stille Marsch endete schließlich am Messegelände, wo Sauer, Guggenberger und der altkatholische Bischof Heinz Lederleitner die Erklärung an Gruber übergaben, in der erneut der Abtausch der beiden Feiertage vorgeschlagen wurde. "Es ist das demokratische Recht, so eine Erklärung zu übergeben und ich werde sie gerne weiterleiten", sagte Gruber, bevor er wieder in die Klagenfurter Messe eilte. Eigentlich hätten die Kirchenvertreter die Erklärung an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) übergeben wollen, der ebenfalls beim Politischen Aschermittwoch vor Ort war - das kam aber "aus Termingründen" nicht zustande, hieß es von der ÖVP.

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