Kalina über Rendi-Wagner: "Aus meiner Sicht zur Zeit nicht ideal"

Ehemaliger SP-Bundesgeschäftsführer sieht schwere Defizite der Partei und plädiert für Neuaufstellung.

Josef Kalina, Pressesprecher von Bundeskanzler Viktor Klima und später Bundesgeschäftsführer der SPÖ, ist überzeugt, dass die Debatten über Parteichefin Pamela Rendi-Wagner "nicht zu Ende" sind. Im Interview mit der ZiB 2 ließ er deutlich Distanz zur gegenwärtigen SP-Führung erkennen. Die Kommunikation mit den Leuten sei dringend zu verbessern.

Auf die konkrete Frage, ob er Rendi-Wagner für die ideale Spitzenkandidatin der Partei halte, antwortete Kalina: "Aus meiner Sicht ist sie zur Zeit nicht die ideale Kandidatin."

Die Leute verstünden nicht, wofür die SPÖ stehe. Wenn er Interviews mit den derzeitigen Chefs der Parlamentsparteien höre, verstehe er nur Herbert Kickl (FPÖ) und Beate Meinl-Reisinger (Neos). Bei den anderen - also neben Rendi auch Karl Nehammer (ÖVP) und Werner Kogler (Grüne) - werde das nicht klar.

Ob er auch den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil für denkbar als Parteichef halte? "Natürlich ist es denkbar", antwortete Kalina, ohne sich aber ausdrücklich für Doskozil auszusprechen.

Den Wahlkampf der niederösterreichischen SPÖ nannte er "freundlich formuliert, seltsam".

Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen

Zuvor hatte der designierte nö. SP-Chef Sven Hergovich in der ZiB 2 jegliche Äußerung zur Bundes-SPÖ vermieden. Er wolle sich ganz auf sein "Heimatbundesland Niederösterreich" konzentrieren. Eine Zusammenarbeit mit der FPÖ schloss er nicht aus, wohl aber eine Wahl von Udo Landbauer zum Landeshauptmann.

Befragt zu seiner Positionierung zwischen Doskozil und dem als Exponent des linken Flügels geltenden Traiskirchner Bürgermeisters Andreas Babler, meinte Hergovich, er habe zu beiden ein gutes Verhältnis - wichtig sei es jetzt, an einem Strang zu ziehen.

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