Jung-Neos marschieren mit Macron-Jugend

Junos-Chef Douglas Hoyos
Europaweite Allianz: Junge Liberale wollen für "starkes, handlungsfähiges und geeintes Europa" kämpfen.

"Der Kampf um die Zukunft Europas hat begonnen": Douglas Hoyos, Neos-Nationalratsabgeordneter und Vorsitzender der pinken Jugendorganisation Junos, lässt keinen Zweifel an der Bedeutung der Europawahl im kommenden Mai.

Und um den Worten auch Taten folgen zu lassen, formen die Junos nun eine Allianz mit liberalen Gegenstücken aus ganz Europa, um "ein Gegengewicht zu den Rechtspopulisten und Nationalisten in Europa aufzubauen", wie es dazu heißt. Mit an Bord sind dabei nicht nur die Jugendorganisationen der bekannten europäischen Liberalen wie der spanischen Ciudadanos oder der niederländischen VVD, sondern auch die "Jeunes avec Macron" der "La République en marche"-Bewegung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

"Schicksalswahl"

"Die Europawahl wird eine Schicksalswahl zwischen jenen, die das gemeinsame Europa zerstören wollen und jenen liberalen Kräften, die für ein starkes, handlungsfähiges und geeintes Europa kämpfen. Wir Jungen gehen den ersten Schritt und suchen gezielt eine Allianz zwischen den liberalen und weltoffenen Kräften in ganz Europa", sagt Junos-Chef Hoyos dazu.

Als ersten Teil der Kooperation starten die jungen Liberalen am heutigen Freitag einen 12 Fragen starken Fragebogen, der bis 2. November europaweit sowohl online als auch auf der Straße beworben werden soll. Ziel der Aktion ist es, die Grundstimmung bei den Jungen zu erfragen und herauszufinden, was Europa für junge Unionsbürger ausmacht. Gelingen soll das durch Fragen wie "Welchen Einfluss hat die EU auf dein Leben?" oder "Was würdest du an der EU ändern?" einerseits und angepeilte Repräsentativität andererseits: 1000 Befragte sind etwa das Ziel für Österreich.

"Für uns junge Europäer reicht es nicht, nur planlos Kritik zu üben und nationalkonservative Töne anzuschlagen. Vielmehr braucht es endlich eine Vision für die Zukunft Europas. Wir gehen daher ab heute gemeinsam und europaweit in den Austausch mit allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern, um über ihre Vorstellungen, ihre Wünsche, ihre Kritik und ihre Visionen für die Europäische Union zu reden", erklärt Hoyos den Zweck der Übung.

Präsentiert werden die Ergebnisse dann am 10. November in Paris, wobei die Junos parallel auch zu einer Veranstaltung in Wien laden werden.

Neue europäische Kooperation

Hintergrund der Kooperation der jungen Liberalen ist eine Resolution, die eine Reihe von liberalen Parteien - im EU-Parlament in der ALDE-Fraktion zusammengefasst - kürzlich veröffentlicht hat. Der Text, der auf dem ALDE-Kongress Anfang November in Madrid eingebracht werden soll, fordert eine Öffnung der Parteienfamilie, um eine Allianz für ein weltoffenes, liberales Europa eingehen zu können.

Konkret geht es dabei um eine Zusammenarbeit zwischen den ALDE-Parteien sowie Macrons "En marche"-Bewegung im EU-Wahlkampf, über die das Online-Magazin Politico am Mittwoch berichtet hatte. Die Liberalen wollen sich dabei gegenseitig unterstützen und nach der Wahl dem Vernehmen nach eine gemeinsame Fraktion im europäischen Parlament bilden.

Kommentare