Jeder zweite Türke Fremder in Österreich

Kurz und Integrationsbotschafter...
Minister Kurz widmet Migranten seine neue Kampagne: Österreicher und stolz drauf.

Die Integrations- und Ausländerfrage wird nicht selten von Spezialthemen wie die Arbeitserlaubnis für Asylwerber oder die Staatsbürgerschaftsproblematik überlagert. Nicht selten auch durch völlig jenseitige Wortmeldungen wie jene des geschäftsführenden niederösterreichischen FPÖ-Chefs Christian Höbart, der Asylwerber als „Erd- und Höhlenmenschen“ bezeichnet hat. Sogar Parteichef Heinz-Christian Strache findet Höbarts Wortwahl „ausgesprochen unpassend und überspitzt“. Einen Rauswurf muss Höbart freilich nicht fürchten.

Jeder zweite Türke Fremder in Österreich

Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) verfolgt hingegen den Positiv-Ansatz. Er will mit einer neuer Kampagne in Zeitungen, im Fernsehen sowie im Internet den Blick auf die grundlegenden Fragen von Heimatverbundenheit, Identität und Österreichbewusstsein lenken. Eingeladen hat Kurz zur Initiative „ZUSAMMEN:ÖSTERREICH #stolzdrauf“ Prominente wie Bundespräsident Heinz Fischer, „Volks-Rock’n’Roller“ Andreas Gabalier und Ex-Miss Amina Dagi. Integrationsminister Sebastian Kurz: „Unser Ziel ist es, dass Österreich für alle Menschen, die hier leben, zur Heimat wird, ohne dass sie dafür ihre Wurzeln aufgeben müssen.“

Heimat Türkei

Mit dem Umgang mit einer mehrfachen Identität tun sich nicht alle gleich leicht, gesteht Minister Kurz ein. Eine GfK-Umfrage aus dem Frühjahr zeigt, dass sich insbesondere unter Menschen mit türkischem Migrationshintergrund noch immer 42 Prozent ihrer Heimat Türkei zugehörig fühlen und dementsprechend nur 58 Prozent Österreich. Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien fühlen sich demgegenüber nur noch zu 24 Prozent ihrer alten Heimat zugehörig Bereits 76 Prozent sehen Österreich als ihre Heimat an. Über alle Herkunftsländer betrachtet liegt das Verhältnis bei 70 zu 30 zugunsten ihrer neuen Heimat.

84 Prozent der Zuwanderer sagen zudem, Erfolg ist in Österreich durch persönliche Leistung möglich. Das sehen im Vergleich nur 80 Prozent der Österreicher so.
Zuwanderer verbinden mit Österreich vor allem: Meinungsfreiheit (99 Prozent), Gleichberechtigung (96 %), Demokratie (95 %) – und Religionsfreiheit (86 %). Die Debatte über das Islamgesetz (siehe rechts) könnte zumindest beim letzten Punkt Verschiebungen bringen.

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