Internationale Vorbilder: Britisches Einsamkeitsministerium

Internationale Vorbilder: Britisches Einsamkeitsministerium
In Japan gibt es für „einsamer Tod“ ein Wort / Was wir von Ländern lernen können.

Welche Konsequenzen unbeachtete und unbehandelte Einsamkeit nach sich zieht, zeigt Japan. Dort gibt es seit den 1980ern einen Begriff für jene Menschen, die in sozialer Isolation leben und vereinsamt sterben. Kodokushi – zu deutsch „einsames Sterben“ oder „einsamer Tod“.

2018 sorgt ein neues Ministerium in Großbritannien für internationale Schlagzeilen. Die damalige Premierministerin Theresa May will der Vereinsamung der Gesellschaft entgegenwirken, auf sie aufmerksam machen und führt ein Ministerium für Einsamkeit ein. May begründet die Innovation mit der „traurigen Realität“: mehr als neun Millionen der über 66 Millionen Briten fühlen sich gemäß einer Umfrage des Roten Kreuzes immer oder häufig einsam.

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In Deutschland hat die Große Koalition 2018 unter Kanzlerin Angela Merkel die Thematik in den Koalitionsvertrag geschrieben. Darin heißt es: „Gesellschaft und Demokratie leben von Gemeinschaft. Familiäre Bindung und ein stabiles Netz mit vielfältigen sozialen Kontakten fördern das individuelle Wohlergehen und verhindern Einsamkeit. Angesichts einer zunehmend individualisierten, mobilen und digitalen Gesellschaft werden wir Strategien und Konzepte entwickeln, die Einsamkeit in allen Altersgruppen vorbeugen und Vereinsamung bekämpfen.“

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Willem Alexander und Maxima

In den Niederlanden schmieden Regierung und Monarch 2018 den „Pakt gegen die Einsamkeit“. König Willem Alexander sagt in einer Thronrede: „Wir dürfen es nicht länger hinnehmen, dass sich mehr als die Hälfte aller Menschen über 75 in diesem Land einsam fühlt.“

Caritas-Präsident Landau verweist auf internationale Beispiele wie „Plauderkassen an Supermärkten, wo Ältere, die keinen Stress haben, verweilen können“ oder Postboten, die geschult sind, weil sie oftmals der einzige Kontakt sind. „Es geht um niederschwellige Angebote wie unsere Wärmestuben im Winter oder das Plaudernetz der Caritas, eine Hotline gegen Einsamkeit.“

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