Am Montag gab es bei einer Sitzung der Gesundheitslandesräte eine „grundsätzliche Zustimmung“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium zum KURIER. Darauf haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung geeinigt.
Geplant ist diese Regelung ab 2023, ein Starttermin steht aber noch nicht fest. Auch die Höhe der Kosten ist noch offen – Bund, Länder und Sozialversicherung werden wohl jeweils einen Anteil leisten, heißt es.
Um mit der HPV-Impfung verstärkt auch junge Männer zu erreichen, hat das Gesundheitsministerium den Landesreferenten am Montag noch eine Idee präsentiert: Alle Grundwehrdiener sollen direkt beim Bundesheer geimpft werden – freiwillig.
Auch hier ist die Ausgestaltung aber noch offen. Man sei diesbezüglich im Gespräch mit dem Verteidigungsministerium, heißt es aus dem Gesundheitsressort.
Die HPV-Impfung ist derzeit, wie bereits erwähnt, im Rahmen des Kinderimpfprogrammes bis zum vollendeten 12. Lebensjahr kostenlos, zwischen 12. und 18. Geburtstag werden „Catch up“-Impfungen angeboten – je nach Aktion und Bundesland wird pro Impfdosis ein Kostenbeitrag von rund 70 Euro fällig. In dieser Altersgruppe sind zwei Teilimpfungen empfohlen.
Ab dem 18. Lebensjahr wird es deutlich teurer: Eine Vollimmunisierung mit drei Impfdosen kann um die 600 Euro kosten. Aktuell gibt es eine Impfaktion mit einem Preis von 154 Euro pro Packung, die noch bis zum 31. Dezember 2023 läuft.
Die HPV-Impfung ist bis zum 30. Lebensjahr empfohlen, danach optional. Den größtmöglichen Nutzen hat die Impfung, bevor eine Person sexuell aktiv wird, also noch bevor sie mit dem Virus in Berührung kommen könnte.
HPV wird vor allem über sexuelle Kontakte übertragen, Kondome bieten keinen sicheren Schutz. Eine Infektion betrifft nicht nur Frauen: Sie kann neben Genitalwarzen bei Männern auch zu Penis- oder Analkrebs führen.
Die HPV-Durchimpfungsrate beträgt in Österreich laut Schätzungen rund 50 Prozent. In Ländern mit einer Rate von über 80 Prozent verzeichnen Studien bereits einen deutlichen Rückgang der mit HPV in Zusammenhang stehenden Krebsarten. Vorreiter sind hier Großbritannien und der skandinavische Raum.
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