HPV: Impfaktion gegen unterschätztes Krebsrisiko
14 Sexualpartner hat ein junger Mensch im Durchschnitt bis er eine fixe Beziehung eingeht, weiß Michaela Klein, Gynäkologin und Krebshilfe-Burgenland Vizepräsidentin, aus Studien. Infektionen mit dem Humanpathogenen Papillom-Virus (kurz HPV) gehören dabei zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Vier von fünf Personen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. „Es ist eine Erkrankung, die nicht nur Frauen, sondern auch Männer betrifft“, sagt Klein. Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ), die Krebshilfe Burgenland sowie der Präsident der Apothekerkammer Burgenland, Dieter Schmid, haben am Montag in Bad Sauerbrunn die neue Impfkampagne des Landes präsentiert.
„Ziel dieser Aktion ist es, mit der HPV-Impfung Schutz vor zahlreichen Krebserkrankungen zu bieten – und das schon präventiv in jungen Jahren“, sagt Darabos. Der Impfstoff wird billiger angeboten in der Hoffnung, dass möglichst jeder Burgenländer diese Impfung in Anspruch nehmen kann.
Kostenersparnis
Der Impfstoff schützt vor neun der zehn häufigsten HPV-Typen. Eine vollständige Immunisierung besteht bei Jugendlichen und Erwachsenen ab 15 Jahren aus drei Teilimpfungen. Das Rezept für den HPV-Impfstoff ist beim Hausarzt, Kinderarzt oder Gynäkologen erhältlich. Damit ist der Impfstoff in der Apotheke vergünstigt zu haben: Statt 205 Euro, sind im Rahmen der Impfaktion 143 Euro zu bezahlen. Voraussetzung für die Teilnahme ist der Hauptwohnsitz im Burgenland und ein Alter ab 15 Jahren. Die Aktion dauert bis 31. März 2020.
Die Durchimpfungsrate betreffend HPV sei im Burgenland noch „sehr zögerlich“. Optimistischen Schätzungen zufolge liegt sie bei etwa 50 Prozent. Impfskeptikern will Burgenlands Apothekerkammer-Präsident Schmid mit empirischen Fakten den Wind aus den Segeln nehmen: „Es gibt keine andere Maßnahme, die eine derart hohe Effizienz ausweist wie eine Impfung.“ Sie sei wie eine Versicherung.
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