Hofer: "Kein Interesse an der 'Kronen Zeitung'"

Norbert Hofer.
Designierter FPÖ-Chef verteidigt Reform der Parteifinanzen und Erhöhung der Aufsichtsrats-Gagen bei ÖBB und Asfinag.

Der designierte FPÖ-Chef Norbert Hofer hat am Samstag sowohl die Neuordnung der Parteienfinanzierung als auch die umstrittene Erhöhung der Aufsichtsratsgagen bei ÖBB und Asfinag verteidigt. Über diese hatte zuerst der KURIER berichtet.

Hofer sagte in der Ö1-Reihe "Im Journal zu Gast", Einsichtsrechte des Rechnungshofs in die Parteibücher wären "ein Systembruch" gewesen. "Der Rechnungshof ist ein Hilfsorgan des Parlaments und kontrolliert die Exekutive und nicht die Legislative", argumentierte Hofer. Gleichzeitig lobte er den Rechnungshof: Natürlich sei er politisch besetzt, das heiße aber nicht, dass seine Mitarbeiter nicht sehr korrekt handeln und "hervorragende Arbeit" leisten.

Gagen-Plus "sachlich gerechtfertigt"

Bei der Erhöhung der Aufsichtsratsgagen, die Hofer, kurz bevor er den Posten des Infrastrukturministers räumen musste, veranlasst hatte, handle es sich um eine "sachlich gerechtfertigte" Maßnahme. "Mir ist gesagt worden: Bitte, bitte, wir brauchen das unbedingt. Ich habe dann gesagt, ja wenn es notwendig ist und sinnvoll ist und gerechtfertigt ist, dann mache ich es. Aber ich sage euch, das gibt eine negative Schlagzeile, aber ich mache es trotzdem." Hofer fügte hinzu: "Wenn jetzt die ÖVP sagt, man ist damit nicht zufrieden, dann fordere ich die ÖVP-nahen Aufsichtsräte auf, auf diese Erhöhungen zu verzichten."

Wien-Wahl: Lob für Nepp

Angesprochen auf die Wien-Wahl 2020 meinte Hofer: "Es ist wirklich völlig offen, wer in Wien antreten wird." Vizebürgermeister Dominik Nepp sei ein "sehr engagierter junger Politiker, dem ich sehr viel zutraue".

Straches Krone-Überlegungen

Ob Heinz-Christian Strache als Spitzenkandidat für Wien zurückkehren werde, könne erst entschieden werden, wenn klar sei, was bei den Ermittlungen aufgrund des Ibiza-Videos herauskomme, bekräftigte er. Strache hatte in dem Video unter anderem über die Übernahme der Kronen Zeitung philosophiert. Hofer erzählte, dass er dem Chefredakteur der Kronen Zeitung Christoph Dichand bei einem kurzen Gespräch versichert habe, "dass kein Interesse daran besteht, die Kronen Zeitung zu kaufen".

Kommentare