"CSI-Stichwahl": Kein Wahlbetrug zu sehen

Van der Bellen und Norbert Hofer beschäftigen auch die Wettbüros
Statistische Berechnungen können Hinweise auf Wahlmanipulation liefern oder sie ausschließen.

Nach der Aufhebung der Stichwahl durch den Verfassungsgerichtshof (VfGH), ist Österreichs internationales Image angeschlagen. Zwar hat das Höchstgericht Wahlmanipulation und -betrug in seinem Urteil ausgeschlossen. Die US-amerikanische Tageszeitung Washington Post hat gemeinsam mit Statistikern der Universitäten Michigan und Maryland trotzdem die Probe aufs Exempel gemacht. Mithilfe forensischer Statistik hat sich das Wahlergebnis noch einmal auf Manipulationen geprüft.

Kleinere Anomalien in Wien

Dabei kommen verschieden statistischen Methoden zum Einsatz, um zu überprüfen, ob bei den gemeldeten Wahlergebnissen Abnormalitäten auftreten, die auf Manipulationen hinweisen können. Die Zeitung konnte so bei den Parlamentswahlen in der Türkei vom vergangenen Jahr zeigen, dass Betrug in manchen Regionen wahrscheinlich war. Für Österreich haben die Statistiker die Gemeindeergebnisse der Stichwahl durch den Computer laufen lassen.

Die Ergebnisse der Berechnungen zeigen, dass die Stichwahl nicht manipuliert wurde. Die drei eingesetzten statistischen Methoden konnten keinerlei von der Norm abweichendes Wahlverhalten feststellen. Abgesehen von einigen Ergebnissen Wien, wo Alexander Van der Bellen den Großteil der Stimmen bekommen hat. Begründet wird dies durch die spezielle Zusammensetzung der Bevölkerung und den hohen Anteil an Migranten in der Hauptstadt. Die gefundenen Anomalien umfassen 3870 Stimmen, also bei weitem nicht genug, um einen Einfluss auf das Endergebnis gehabt zu haben.

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