Hofburg Wahl: Das Rennen um die Unterstützungserklärungen beginnt
Rund 20 Österreicher und Österreicherinnen sammeln ab heute, Dienstag, Unterstützungserklärungen für eine Kandidatur bei der Bundespräsidentenwahl. Um am 9. Oktober auf dem Stimmzettel zu stehen, müssen sie bis 2. September, 17 Uhr, mindestens 6.000 Wahlberechtigte zur Unterschrift bewegen. Amtsinhaber Alexander Van der Bellen und FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz werden diese Hürde wohl leicht nehmen, einige andere Kandidaturwillige haben gute Chancen.
So kann Michael Brunner, Chef der Impfgegner-Partei MFG (Menschen, Freiheit, Grundrechte) auf ein bestehendes Netzwerk zugreifen. Ex-FPÖ- bzw. -BZÖ-Politiker Gerald Grosz hofft auf seine Follower in den sozialen Medien. Und "Turbobier"-Sänger Dominik Wlazny (alias "Marco Pogo") hat es mit seiner Bierpartei schon bei früheren Wahlen auf den Stimmzettel geschafft. Seine "Mei' Präsident"-Kampagne startet er am Dienstag persönlich - mit der ersten Unterschrift für sich - auf der Wiener Mariahilfer Straße. FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz lädt in Wien zur Pressekonferenz "Mein Weg zur Bundespräsidentschaft". Van der Bellen tourt diese Woche durchs Land und wirbt um Unterschriften. Auch mehrere Bewerber kleinerer Initiativen und einige Einzelkämpfer werden sich um Unterstützungserklärungen bemühen.
Unterstützung nur für einen Bewerber möglich
Unterstützen kann eine Kandidatur jeder Österreicher, der am heutigen Stichtag stimmberechtigt ist - aber jeweils nur für einen Bewerber. Damit die Unterschrift gültig ist, müssen Unterstützungswillige persönlich aufs Gemeindeamt bzw. den Magistrat gehen, um die Erklärung beglaubigen zu lassen. Die unterschriebenen Unterstützungserklärungen (Download auf der BMI-Webseite) müssen dann entweder per Post oder auf anderem Weg dem sogenannten Zustellungsbevollmächtigten des jeweiligen Kandidaten überbracht werden. Dieser muss die Erklärungen spätestens beim "Einreichschluss" (2. September, 17 Uhr) der Bundeswahlbehörde vorlegen - zusammen mit dem Kostenbeitrag von 3.600 Euro. Es besteht allerdings noch die Möglichkeit einer Nachfrist, die wohl am 6. September (24 Uhr) enden wird - Details dazu legt die Wahlbehörde erst fest.
Unter den weiteren Kandidaten, die es auf den Stimmzettel schaffen wollen, ist Robert Marschall, der bei der EU-Wahl 2014 als Spitzenkandidat mit der Liste "EU-Stop" fast 78.000 Wähler ansprach. Die Hürde für die Kandidatur zur Bundespräsidentschaftswahl hat er allerdings trotz mehrmaliger Versuche noch nie genommen. Entgegen seiner ursprünglichen Ankündigung doch keinen neuerlichen Versuch starten wird hingegen der pensionierte Richter Martin Wabl; bisher bemühte er sich viermal vergeblich um eine Hofburg-Kandidatur.
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