Unerträgliche Hitze an Schulen: Diese Maßnahmen plant die Regierung

Zusammenfassung
- Bildungsminister Wiederkehr plant Hitzeschutzmaßnahmen an Schulen wie Begrünung, Beschattung und Belüftungssysteme.
- Eine Million Euro pro Jahr werden in Schulrenovierungen investiert, um bessere Lüftungs- und Kühlungsstrategien umzusetzen.
- Wiederkehr sieht hitzefreie Tage kritisch und betont die Wichtigkeit energieschonender Konzepte.
Aktuell sucht eine Hitzewelle Österreich heim. In der Bundeshauptstadt kommt das Thermometer heute und morgen der magischen (und gefürchteten) 40-Grad-Grenze gefährlich nahe. Gesundheitliche Gefahren wie Kreislaufzusammenbrüche oder Sonnenstiche sind möglich – und vor allem nicht zu unterschätzen.
Im Osten des Landes haben zwar die Sommerferien bereits begonnen, doch im Rest Österreichs müssen Schüler und Lehrer noch bis 5. Juli in den heißen Schulklassen ausharren. Der Vorwurf, dass heimische Schulen für solch heiße Tage nicht ausreichend ausgestattet sind und der Leidensdruck deswegen sehr groß ist, wird immer lauter – vom Lehrkörper, aber auch von Schülern.
Im Ö1-Morgenjournal war Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) zu Gast und sprach darüber, was die Regierung in Zukunft unternehmen möchte, um heiße Schultage erträglicher zu machen.
Initiativen bereits gesetzt
Wiederkehr betont, dass er die Forderungen der Schulen sehr gut nachvollziehen könne. "Die Sommer sind extrem heiß. Das ist für die gesamte Gesellschaft eine Herausforderung, aber insbesondere für Schulen und auch Kindergärten."
Er betont aber, dass die Regierung bereits Initiativen in diese Richtung setzt: zum Beispiel durch Begrünung, Beschattung oder auch Belüftungssystemen. Pro Jahr würden über eine Million Euro in heimische Schulen investiert werden, etwa in Sanierungen oder Erneuerungen von Schulbauten, so Wiederkehr. Er gibt aber auch zu, dass man "schneller vorankommen" muss. Zudem müsse man bedenken, dass erst in den vergangenen Jahren die Sommer immer heißer geworden sind.
Konkrete Pläne
Gute Lüftungskonzepte seien zukünftig ausschlaggebend, als Beispiel nennt Wiederkehr eine Bauteilaktivierung, sodass Kühle auch im Gebäude gespeichert wird. In Österreich gäbe es hier "sehr viel Innovation", so Wiederkehr, man müsse diese aber erst "in die Breite bringen".
Konkret sind zukünftig folgende Hitzemaßnahmen an Schulen geplant, erklärt der Minister: Begrünung, Beschattung (beispielsweise über Außenjalousien), sinnvolle und mechanisch mögliche Belüftungen sowie Bekühlung, wie die zuvor angesprochene Bauteilaktivierung. Wichtig sei aber, dass solche Konzepte energieschonend sind.
Schon aktuell gibt es einen Schulentwicklungsplan, der festlegt, welche Schulen in den kommenden Jahren saniert und erweitert werden. "Für alle diese Schulen gibt es eine Belüftungsstrategie." Diese Strategie geht bis 2030, wird aber laufend evaluiert, so Wiederkehr.
Frei an besonders heißen Tagen?
Die Möglichkeit der "hitzefreien Tage" sieht Wiederkehr kritisch, immerhin sei hier die Frage nach der Betreuungsmöglichkeit der Kinder gegeben, was ein Problem darstelle. Isolierte Schulschließungen hält er für "nicht sinnvoll".
Was Kindergärten betrifft, so betont Wiederkehr, seien dieselben Maßnahmen wie in den Schulen geplant.