Hirm: Dorfzentrum spaltet Gemeinde
Vom neuen Dorfzentrum sollten alle Hirmer profitieren. Ein Nahversorger, eine praktische Ärztin und ein Saal, der von Vereinen und Privatpersonen für Veranstaltungen genutzt werden kann, sollen im ehemaligen Gasthaus Wiesinger untergebracht werden. So die Pläne, die mit einem Budget von rund 900.000 Euro von den elf SPÖ- und vier ÖVP-Mandataren im Gemeinderat einstimmig beschlossen wurden. Das Vorhaben wird aus eigenen Mitteln finanziert.
Kritik
Nun spaltet das Dorfzentrum die Gemeinde – oder zumindest den Gemeinderat. Es hagelt Kritik von ÖVP-Gemeindevorstand Michael Mach. Wenige Wochen nach dem Spatenstich, "bei dem Herr Mach noch in der ersten Reihe gestanden ist und nichts gesagt hat", wie SPÖ-Bürgermeisterin Inge Posch-Gruska erzählt, schießt sich der ÖVP-Politiker auf die SPÖ ein. Er spricht von "immenser Geldvernichtung". Posch-Gruska hätte ihm Gespräche verwehrt und die Gemeinderatssitzung verzögert". Anstatt nochmals zu diskutieren "verschleudert die SPÖ lieber hundert-tausende Euro", sagt Mach.
Stimmt alles nicht, sagt die Ortschefin, die "keine logische Erklärung für das Verhalten von Mach" hat. "Es kann sich nur um ein Wahlkampfgeplänkel handeln", meint Posch-Gruska. Die nachträgliche Kritik sei ein "politisches Armutszeugnis".
Stein des Anstoßes ist für den ÖVP-Gemeindeparteivorstand das Kaufhaus Stadlmann, das ins neue Dorfzentrum einziehen soll. "Prinzipiell eine gute Idee – wenn dafür nicht Investitionen von mehr als 400.000 Euro notwendig wären. Wesentlich sinnvoller wäre es für die Gemeinde, jenes Gebäude, wo derzeit das Kaufhaus untergebracht ist, zu kaufen und zu sanieren und damit mehrere hunderttausend Euro zu sparen", erklärt Mach.
Im zukünftigen Dorfzentrum wird unterdessen schon gewerkt. Im Herbst 2013 soll das Haus, in dem auch Wohnungen der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft gebaut werden, eröffnet werden.
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