Hat sich Nehammer bei der EU-Migration durchgesetzt? Mehr EU-Abschottung ist sicher

Bulgarischer Grenzzaun zur Türkei
Mit einer Veto-Drohung war Österreichs Kanzler zum EU-Gipfel gereist, mit einer klaren Ansage der Union, die Außengrenzen besser zu schützen, kam er nach Hause. Sein Verdienst?

Das war ein „Erfolg des Bohrens harter Bretter“, zeigte sich Bundeskanzler Karl Nehammer nach Ende des EU-Sondergipfels Freitagfrüh zufrieden. Mit einer Blockadedrohung war er nach Brüssel angereist, mit seinem Beharren hat er sich durchgesetzt. In der Gipfelschlusserklärung wurden Österreichs Forderungen aufgenommen.

Aber sind diese bahnbrechend? Und wird ihre Umsetzung – unter anderem die Finanzierung von Grenzinfrastruktur durch EU-Mittel – etwas an der Migrationskrise ändern?

Kanzler Nehammer hatte vor einigen Wochen gefordert, dass die EU zwei Milliarden Euro in die Hand nimmt, um Bulgarien beim Bau eines Grenzzauns zu unterstützen. Hat er sich durchgesetzt?

Zu einem gewissen Teil – ja: Brüssel zahlt zwar weiterhin keinen Meter Stacheldraht oder auch nur einen einzigen Mauerstein, aber die EU wird für Teile der Grenzinfrastruktur, also Kameras, Drohnen, Fahrzeuge, IT-Systeme etc. aufkommen. Auch dies wollte die EU-Kommission lange Zeit nicht zulassen. Hier aber hat sie nachgegeben. Dadurch werden in Bulgariens nationalem Budget Mittel frei – die wiederum für die Errichtung eines Grenzwalls genützt werden können.

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