Ein Mini-Punkte-Sieg für Nehammer

Bundeskanzler Karl Nehammer
Der Kanzler sieht es als den Verdienst seines Drucks: Die EU verstärkt den Schutz ihrer Außengrenzen. Aber das hat sie ohnehin auf dem Programm.
Ingrid Steiner-Gashi

Ingrid Steiner-Gashi

Das Wort „Zaun“ oder „Mauer“ ist auch in den allerneuesten Abschlusserklärungen des EU-Sondergipfels nicht zu finden. Die EU wird auch weiterhin kein Geld in die Hand nehmen, um an ihrer Außengrenze das Hochziehen von Mauern zu finanzieren.

Aber dennoch fuhr Bundeskanzler Karl Nehammer nach dem Migrationsgipfel, der nicht zuletzt überhaupt erst auf seinen Druck hin zustande kam, am Freitag zufrieden aus Brüssel nach Hause.

Mit gutem Grund: Die EU hat sich dazu bekannt, ihre Außengrenzen besser zu schützen, mehr finanzielle Mittel in die Hand zu nehmen. Sie hat ihre Entschlossenheit erneuert, strenger gegen Schleuser vorzugehen. Sie hat versprochen, Pilotprojekte an der Grenze zwischen Bulgarien und der Türkei zu starten, die mit Fahrzeugen, Kameras, Straßen und Wachtürmen massiver gesichert werden soll. Sie will abgewiesene Asylwerber schneller und in viel höherer Zahl wieder in ihre Heimatländer zurückschicken.

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