WKO: Mahrer-Rücktritt ist fix, Tirolerin Schultz übernimmt interimistisch
Wie der KURIER erfuhr, tritt Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer nach dem PR-Desaster der vergangenen Tage zurück. Auslöser waren die Gehaltserhöhung der WKÖ-Belegschaft, zum Teil sehr hohe Entgeltsteigerungen in den Präsidien der Bundes- und Länderkammern sowie die verunglückte Kommunikation Mahrers dazu. Vorgeworfen wurde Mahrer auch die Kumulierung vieler Ämter. Mahrer war Anfang der Woche bereits als Nationalbank-Präsident zurückgetreten.
Bereits am Mittwoch forderten den Rücktritt unter anderem NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und OÖ-Landeshauptmann Thomas Stelzer indirekt. Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer stellte sich spät und halbherzig hinter Mahrer.
Schultz folgt interimistisch
Auch Spekulationen über seine Nachfolge sind im vollen Gange. Interimistisch wird automatisch die aktuelle WKO-Vizepräsidentin und Tirolerin Martha Schultz für Mahrer einspringen. Für wie lange sie das Zepter übernehmen soll, ist noch unklar. Schultz ist jedenfalls Unternehmerin - eine Voraussetzung, die bei der Suche nach einer langfristigen Nachfolge an oberster Stelle steht.
Als mögliche Nachfolgerinnen für Mahrer werden auch die Kammerchefinnen in Tirol und Oberösterreich, Barbara Thaler und Doris Hummer, gehandelt. Was gegen diese Namen spricht: Sie gehören jeden Länderpräsidien an, die sich hohe Entgelt-Erhöhungen gönnen. Thaler und Hummer forderten am Mittwoch jedenfalls einen Neustart und klaren Schritt der WKO.
Ebenfalls gehandelt, dem Vernehmen nach aber ohne Ambitionen auf die Mahrer-Nachfolge: Vorarlbergs 68-jähriger Kammerpräsident Karlheinz Kopf, ehemals WKO-Generalsekretär, der auf die Entgelt-Erhöhung verzichtet hat.
Wird Gagenerhöhung ausgesetzt?
"Kein Kommentar", hieß es von einem Mahrer-Sprecher auch auf die APA-Frage, ob man im Präsidium der Bundeswirtschaftskammer dem Schritt des Präsidiums der niederösterreichischen Wirtschaftskammer folgen wolle. Diese setzt die höchst umstrittenen Erhöhungen ihrer Gagen vorerst - bis zu einer erfolgten Rechnungshofprüfung im ersten Quartal 2026 - aus.
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