Grasser-Prozess: Immo-Makler Plech wieder verhandlungsfähig

GRASSER PROZESS: PLECH
Der Immobilienmakler Plech galt seit Mai 2018 wegen einer Erkrankung als verhandlungsunfähig. Nun muss er wieder vor Gericht.

Der Grasser-Prozess ist gerade in der Sommerpause, wenn es am 10. September weitergeht wird die Anklagebank wieder voller. Der Immobilienmakler Ernst-Karl Plech, der seit Mai 2018 wegen einer Erkrankung verhandlungsunfähig war, muss wieder im Großen Schwurgerichtssaal des Wiener Straflandesgerichts erscheinen, berichtet der Standard.

Plech wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, gemeinsam mit dem ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser, Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter Meischberger und dem Lobbyisten Peter Hochegger einen Tatplan entwickelt zu haben, an Großprojekten der Republik illegal mitzuverdienen. Grasser, sein Trauzeuge Meischberger und Plech bestreiten dies, Hochegger hat ein Teilgeständnis abgelegt.

Der 74-jährige Plech ist nicht der einzige Angeklagte in dem seit Dezember 2017 laufenden Prozess, der längere Zeit gefehlt hat. Auch der Platz von Vermögensberater Norbert Wicki steht gesundheitsbedingt seit geraumer Zeit leer. Es wäre angebracht dass er wieder besetzt wird, merkte Richterin Marion Hohenecker in Richtung dessen Verteidigers vor der Sommerpause an - was dieser mit Nicken quittierte.

103 Tage wurde bisher verhandelt, vom Straflandesgericht wurden für heuer noch Verhandlungstermine bis zum 19. Dezember angesetzt. Die lange Verfahrensdauer ist gleich mehreren Faktoren geschuldet: Es handelt sich um eine Hauptverhandlung mit mehreren Causen (Buwog, Terminal Tower Linz, Telekom Austria und Villa Meischberger), insgesamt wurden 14 Personen angeklagt (ein Angeklagter - Ex RLB OÖ-Chef Ludwig Scharinger - ist bereits verstorben), die angeklagten Handlungen liegen rund 15 Jahre zurück, Richterin Hohenecker räumt den Angeklagten umfangreiche Redezeit ein und arbeitet sich hartnäckig und mit beeindruckender Aktenkenntnis durch alle Details der Causen.

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