Ärzte drohen erneut mit Widerstand

APA10651178-2 - 14122012 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA 0290 II - Präsident der Ärztekammer Artur Wechselberger am Freitag, 14. Dezember 2012, anlässlich einer Pressekonferenz "Gesundheitsreform - aktueller Stand und Position der Ärzteschaft", in Wien. Die Österreichische Ärztekammer lenkt ein und beendet ihren Protest gegen die Gesundheitsreform. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Kammer-Präsident Wechselberger. „Die Proteste sind ausgesetzt, aber nicht beendet“.

Die Ärztekammer fühlt sich offenbar wieder auf den Schlips getreten – und droht neuerlich mit Widerstand.

Die Ärzteproteste gegen die geplante Gesundheitsreform seien für eine Woche ausgesetzt, aber nicht beendet, stellte Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger am Sonntag klar. Damit reagierte er auf die seiner Ansicht nach „unangebrachten und wenig konstruktiven“ Stellungnahmen von Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) und Hauptverbandschef Hansjörg Schelling auf die jüngst gezeigte Bereitschaft der Ärztekammer, in einen „sachlichen Diskurs“ über die Gesundheitsreform einzutreten. „Die Antwort ist überheblich und selbstgefällig“, befand Wechselberger.

Stöger und Schelling hatten am Samstag erklärt, es habe keine Zugeständnisse an die Ärzte gegeben.

Die Ärztekammer hatte im Rahmen ihrer Vollversammlung vergangenen Freitag gefordert, dass der niedergelassene Bereich ausgebaut wird, dass es keine Änderung bei der Gesamtvertragskompetenz der Ärztekammer mit den Sozialversicherungsträgern gibt und die Ausbildungskompetenz ebenfalls bei der Ärztekammer bleibt. Sollten diese Forderungen Eingang in die Gesetzgebung finden, werde man sich an einer Versorgungsplanung konstruktiv beteiligen. Ansonsten würde die Ärztekammer ihre Maßnahmen gegen die Gesundheitsreform fortsetzen. Nach wie vor hält die Ärztekammer an ihrer prinzipiellen Kritik an der geplanten Zentralisierung und Verstaatlichung des Gesundheitssystems fest. Wechselberger warnte gestern vor einem „bürokratischen Monster“.

Am kommenden Mittwoch werde den Landeshauptleute die 15a-Vereinbarung zur Unterzeichnung vorgelegt. Da werde sich auch zeigen, ob es die Politik ernst meine mit der Entlastung der Spitalsambulanzen und der Stärkung der niedergelassenen Ärzte.

„Die Protestbereitschaft der Ärzte ist nach wie vor ungebrochen. Wir werden eine Antwort auf die kaltschnäuzige und zynische Art finden, mit der man unseren Anliegen begegnet“, drohte der Ärztekammer-Präsident.
 

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