Frauentag: SPÖ kampagnisiert wieder Halbe-Halbe
Die SPÖ hat anlässlich des morgigen Frauentags einen Slogan aus der Vergangenheit wieder entdeckt und startet mit "Halbe-Halbe" eine Kampagne, die die damalige Frauenministerin Helga Konrad (SPÖ) in den 1990er-Jahren so richtig bekannt gemacht hat. Themen dazu, die Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner und Frauen-Chefin Eva Maria Holzleitner bei einer Pressekonferenz vorstellten, waren etwa ein neues Karenz-Modell sowie ein Ausbau der Kinderbetreuungsplätze.
Holzleitner zeichnete ein düsteres Bild der Situation der Frauen in Österreich. Heuer arbeiteten Frauen sogar einen Tag länger "gratis", nämlich bereits 47. Dazu werde die Pensionslücke auch 2060 nicht geschlossen sein, wenn sich nichts ändere. Rendi-Wagner betonte, dass Frauen von der Teuerung besonders stark betroffen seien, da sie eben vorher schon über weniger Einkommen verfügt hätten.
Dass Frauen im Schnitt 20 Prozent weniger verdienten, sei "kein Naturgesetz", meinte die Parteivorsitzende. Sie seien in ein System hineingezwungen worden, das ihnen keine Chance gegeben habe, die Altersarmut zu durchbrechen. Ein Hebel dazu ist für die SPÖ Vollzeit-Arbeit.
100.000 ganztägige Betreuungsplätze für Kinder gefordert
Um diese zu gewährleisten, sei ein massiver Ausbau der Kinderbetreuung vonnöten. Es brauche 100.000 neue ganztägige Kinderbetreuungsplätze mit Rechtsanspruch, forderte Rendi-Wagner. Dazu sollten 180.000 Ganztagsschulplätze zusätzlich kommen. Die Finanzierung müsse der Bund übernehmen, handle es sich doch um eine gesellschaftspolitische Aufgabe, die auch der Wirtschaft helfe, die nach Arbeitskräften suche.
Holzleitner pochte auf mehr Väter-Beteiligung. Bei acht von zehn Paaren gehe der Mann nicht in Karenz. Im Endausbau will sie nach isländischem Vorbild eine Verpflichtung, dass die Partner die Karenz teilen. Sonst würde ein erheblicher Anteil des Anspruchs verloren gehen. Auch bei der Lohntransparenz schaut die Frauenvorsitzende nach Island. Dort muss der Dienstgeber nachweisen, dass ein Mann zu Recht mehr verdient und nicht umgekehrt. Schließlich verlangte sie, das Gender-Budgeting auch tatsächlich ernst zu nehmen. Von Maßnahmen wie der Abschaffung der kalten Progression in der beschlossenen Form profitierten nämlich vorwiegend Männer.
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