Gleichstellung: Oberhauser drängt auf Lohn-Transparenz

Sabine Oberhauser
Österreich hat sich im internationalen Vergleich verschlechtert. Für die Frauenministerin ist das "inakzeptabel".

SPÖ- Frauenministerin Sabine Oberhauser drängt angesichts des schlechten Abschneiden Österreichs bei der Frauen-Gleichstellung auf mehr Transparenz bei den Gehältern. Dass sich Österreich im internationalen Vergleich noch verschlechtert hat, sei ein "inakzeptabler Zustand", so Oberhauser in einer Aussendung am Donnerstag.

Der "Global Gender Gap Report" wurde am Mittwoch veröffentlicht, Österreich fiel in diesem Ranking im Vergleich zum Vorjahr von Platz 37 auf 52 zurück. "Der Bericht zeigt in einer Eindringlichkeit, was wir seit vielen Jahren anprangern. Die Lohnschere zwischen Frauen und Männern muss dringend geschlossen werden, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren", forderte Oberhauser. Sie pochte etwa auf mehr Transparenz bei den Gehältern in Betrieben sowie auf eine Quote für die Privatwirtschaft: "Die Quote wirkt, das hat sich im Bundesdienst gezeigt."

Gehaltsschere ausschlaggebend

Das Weltwirtschaftsforum beziffert die ökonomische Kluft im aktuellen Bericht insgesamt mit 59 Prozent, ein so schlechter Wert wie seit 2008 nicht mehr. Zu erklären sei der Rückschritt unter anderem damit, dass Frauen weltweit weiterhin zum Teil deutlich weniger verdienen als Männer. Auch die Zahl der Frauen im Chefsessel bleibe gering. Während das Weltwirtschaftsforum im Vorjahr davon ausgegangen ist, dass es bis zum Jahr 2133 dauern könnte, die ökonomische Kluft zu schließen, sei nun jedoch von einem Zeitraum von 170 Jahren auszugehen.

Die Einkommen müssen höher, gerechter und transparenter werden, forderten daher auch die ÖGB-Frauen. Neben einem kollektivvertraglichen Mindestlohn von 1.700 Euro braucht es auch einen raschen Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen mit Öffnungszeiten, die eine Vollzeitbeschäftigung ermöglichen, so die Bundesfrauenvorsitzende Renate Anderl.

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