FPÖ - Länderchefs lassen Frage nach Spitzenkandidatur offen

Declaration of new Austrian coaltion government of OeVP and the Green Party
Tirol zeigt offen Sympathien auch für Kickl. Frage stellt sich für die meisten erst vor Wahl.

Zumeist mit Zurückhaltung haben die freiheitlichen Landesparteichefs die Frage nach der Spitzenkandidatur bei einer allfälligen Neuwahl beantwortet. So wollte sich gegenüber der APA niemand eindeutig äußern, ob Bundesparteichef Norbert Hofer oder Klubobmann Herbert Kickl als Listenerster ins Rennen gehen sollte.

Die Frage stelle sich erst kurz bevor gewählt wird, lautete der Tenor gegenüber der APA am Dienstag. In Tirol zeigte man allerdings offen Sympathien auch für Kickl.

Der Tiroler FPÖ-Landeschef Markus Abwerzger kann sich Kickl "prinzipiell sehr gut" als Spitzenkandidat vorstellen. Dieser habe "in der Vergangenheit bewiesen, dass er ein guter FPÖ-Spitzenrepräsentant ist". Derzeit stelle sich die Frage nach der Spitzenkandidatur aber nicht, merkte Abwerzger gegenüber der APA an. Wer schlussendlich in eine allfällige Wahl gehe, werde sich zeigen. Man habe in der FPÖ ja "das Glück, dass es sehr viele gute Kandidaten gibt". Er könne und wolle sich deshalb auch noch nicht festlegen. "Die Frage, ob ich mir Herbert Kickl als FPÖ-Spitzenkandidaten vorstellen kann, würde ich aber mit einem klaren 'Ja', meinte Abwerzger.

Der burgenländische Landesparteichef Alexander Petschnig will sich aktuell nicht den Kopf über dieses Thema zerbrechen: "Man sollte darüber reden, wenn eine Wahl ansteht." Die Diskussion geistere durch den Blätterwald, meinte er zur APA. Wenn mehrere Kandidaten zur Verfügung stünden, würde darüber im Bundesparteivorstand abgestimmt. "Ich kann persönlich mit beiden gut. Beide sind sehr fähig", erklärte Petschnig zu Kickl und Hofer. Favoriten will er keinen nennen, das käme dann auf die tatsächliche Situation an.

Udo Landbauer

Udo Landbauer

Udo Landbauer, Landespartei- und Klubobmann der FPÖ Niederösterreich, zeigte sich am Dienstag angesichts der Diskussion "froh, dass wir in der FPÖ mehrere Personen haben, die für so eine Funktion mehr als geeignet wären". Eine Partei mit nur einem potenziellen und guten Spitzenkandidaten "wäre ohnehin zum Scheitern verurteilt", sagte er am Rande einer Pressekonferenz. Wenn die Diskussion anstehe, es also "Richtung Neuwahlen" gehen sollte, "dann werden wir das in den Gremien auch besprechen und dort, wo es hingehört, auch beschließen".

In der steirischen FPÖ wollte man am Dienstag zur laufenden Debatte ebenfalls nicht konkret Stellung nehmen. "Diese Frage hat jetzt nicht Priorität. Bei uns stehen Themen wie die drohende Einstellung der Flugverbindung Graz-Wien und Gesundheitsfragen am Programm", wurde aus dem Büro des steirischen FPÖ-Obmanns Mario Kunasek abgewunken.

Gar nichts zur Debatte wollte auch der Wiener FPÖ-Obmann Dominik Nepp sagen, auch vom Kärntner Landesparteiobmann Gernot Darmann gab es keine Stellungnahme.

 

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