FPÖ-General wieder in Burschenschafter-Hand

 FPÖ-General wieder in Burschenschafter-Hand
Christian Hafenecker wird Nachfolger im FPÖ-Generalsekretariat von der Salzburgerin Marlene Svazek

Gesucht war jemand „aus den Bundesländern“, mit dem „Auftrag, die Länder noch besser zu informieren und koordinieren“, beschreibt Harald Vilimsky die Person, die „neben und mit ihm“ agieren soll im ORF. Die Rede ist vom FPÖ-Generalsekretär. Eine Position, die bei den Freiheitlichen seit jeher von zwei Funktionären bekleidet wird und Anfang Mai wieder vakant wurde.

Salzburgs FP-Chefin Marlene Svazek hatte das Amt erst im Jänner von Herbert Kickl übernommen, gibt dieses und ihr Nationalratsmandat aber zugunsten ihres Landtagsmandats in Salzburg auf. Da Kickl nun Innenminister ist und Vilimsky den Großteil seiner Zeit als EU-Abgeordneter in Brüssel und Straßburg verbringt, fehlt es den Blauen insbesondere im Parlament an einem Polit-Profi und präsenten Redner. „Gleich einem Hitzeschild, wenn man so will. Wir brauchen jemanden, der gleich reagiert. Vom Rednerpult als Abgeordneter lässt es sich anders agieren als von der Ministerbank“, sagt ein FPÖ-Insider zum KURIER.

Christian Hafenecker wird all das zugetraut.

Alle Gremien entschieden sich bei Sitzungen am Montag einstimmig für den 37-jährigen Nationalratsabgeordneten.  Der kennt die Gepflogenheiten im Parlament seit 2013. Er ist Nationalratsabgeordneter, Mitglied des dritten Eurofighter-Untersuchungsausschusses und engagiert sich unter anderem im Südtirol-Unterausschuss für die Doppelstaatsbürgerschaften für Südtiroler.

Seit 2006 ist der gelernte Landmaschinentechniker und Vater dreier Kinder Gemeinderat in Kaumberg, seit 2013 Landesparteisekretär der niederösterreichischen FPÖ. Deren Spitzenkandidat, Udo Landbauer, trat bekanntlich nach der NÖ-Wahl wegen der Liederbuch-Affäre der Burschenschaft Germania zurück. Sollte die Staatsanwaltschaft keine Anklage gegen Landbauer erheben, werde es demnächst eine Diskussion über sein politisches Comeback geben, sagte Hafenecker im April. Seinen Parlamentssitz will er zwar behalten, seine Funktion als Landesparteisekretär in Niederösterreich will er aber jetzt abgeben.

Hafenecker selbst ist „Alter Herr“ der Burschenschaft „Nibelungia zu Wien“.

Der breiten Öffentlichkeit bis dato eher unbekannte Generalsekretär in spe soll sich in den jüngsten Wahlkämpfen (Hofburg-, Nationalrats- und Landtagswahl) in Niederösterreich besonders engagiert und sich darob parteiintern seine Meriten verdient haben.

Für den Generalsekretärsposten infrage gekommen sein soll bis zuletzt auch Petra Steger. Die 30-Jährige ist wie Hafenecker seit 2013 Mitglied des Nationalrates, während der Regierungsverhandlungen wurde sie als FPÖ-Sportstaatssekretärin gehandelt, ging aber leer aus. Als fix gilt indes, dass ihr Vater, Ex-FP-Chef Norbert Steger, am Donnerstag zum Vorsitzenden des ORF-Stiftungsrates gewählt wird.

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