FPÖ-Chef Kickl trauert um langjährigen Pressesprecher Karl Heinz Grünsteidl

FPÖ-Chef Kickl trauert um langjährigen Pressesprecher Karl Heinz Grünsteidl
Der 57-Jährige starb heute völlig überraschend an einem Herzinfarkt. Er war seit fast 30 Jahren für die FPÖ tätig.

Der langjährige Bundessprecher der FPÖ, Karl Heinz Grünsteidl, starb heute völlig überraschend im 57. Lebensjahr ein einem Herzinfarkt. Das gab die FPÖ am Freitagnachmittag bekannt. 

Grünsteidl war seit 1992 sein gesamtes Berufsleben für die FPÖ und den Parlamentsklub in verschiedenen Positionen tätig, darunter mehr als zehn Jahre lang als Bundespressesprecher. 

Er blieb dabei aber stets im Hintergrund: Offizielle Fotos von ihm gibt es nicht, auch in den sozialen Medien hat er nur ein Profilbild mit der blauen Parteifarbe. 

2007 sorgte Grünsteidl mit einer rätselhaften Presseaussendung in der Branche für Aufsehen. Im letzten Absatz stand da zu lesen: "Grünsteidl zündet sich jetzt eine Zigarette an. Gauloises rouge. Wen juckt’s. Denn Grünsteidl- Pressesprecher der FPÖ - treibt so manches. Er raucht. Und trinkt alles, außer Alkohol. Cola light rules!"

Sprecher des Vizekanzlers

Grünsteidl zeichnete auch für Reden von Jörg Haider und Strache verantwortlich. Während der Zeit der türkis-blauen Regierung erreichte er den Gipfel seiner Karriere, er war von 2017 bis 2019 Sprecher des Vizekanzlers. 

Um Strache ging es auch in besagter Presseaussendung mit dem Titel "Intellektuell hinterfragbare Fellner-Presse": Grünsteidl reagierte damit auf Fotos des früheren Parteiobmanns bei einem Treffen mit Neonazis aus den 1980er-Jahren, die das Boulevardblatt Österreich veröffentlicht hatte.

Grünsteidl zitiert darin unter anderem Jean-Paul Sartre, sinniert über "Gedankenspiele" des Autors Michel Houellebecq und über den Science-Fiction-Film "Gattaca" (die ganze Aussendung finden Sie hier). 

Für Kickl "ein wahrer Freund"

"Karl Heinz Grünsteidl war nicht nur ein professioneller und höchst loyaler Mitarbeiter, der die FPÖ durch viele Höhen und Tiefen an vorderster Front begleitet hat. Karl Heinz war mir auch persönlich ein wahrer Freund, wie man nur wenige im Leben findet", schreibt FPÖ-Chef Herbert Kickl am Freitag in der Bekanntgabe des Todesfalls. 

Und weiter: "Ich bin ihm unendlich dankbar für seine jahrzehntelange, aufopferungsvolle Tätigkeit und für all das, was ich von ihm beruflich und in menschlicher Hinsicht in vielen Stunden des persönlichen Miteinanders lernen durfte. Er war ein großartiger Charakter, voller Herzlichkeit und Tiefgang. Wir werden ihn nie vergessen, Karl Heinz lebt in unseren Herzen und Gedanken weiter."

Seinen Hinterbliebenen und Freunden drückt Kickl "im Namen der gesamten freiheitlichen Gemeinschaft unser tiefstes Mitgefühl aus". 

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