FPK-Basis erzwingt Aus für Ära Scheuch
Als die einstigen FPK-Granden erklärten, nach dem Rauswurf aus der Regierung ihre Politik im Landtag fortzusetzen, war die Empörung unter den Kärntner Freiheitlichen groß. „Die wollen die Partei völlig kaputt machen“, tat die Basis ihren Unmut kund.
Als Erster reagierte nun Kurt Scheuch auf die Volkswut. „Ich habe eine Verzichtserklärung unterschrieben und mein Mandat dem neuen Parteichef Christian Ragger zur Disposition übertragen“, sagte er gestern zum KURIER. Dem war eine Sitzung der Bezirksparteileitung in Scheuchs Heimatbezirk, Spittal/Drau, vorangegangen. Dort war ihm zwar „zu 100 Prozent“ das Vertrauen ausgesprochen worden. Doch der allgemeine Unmut zählte mehr. Nur wenn Ragger es wünsche, werde er in den Landtag einziehen, sagt Scheuch. Die Alternative? „Bauer ist meine Profession. Da ist genug zu tun.“ Rät er dem ebenfalls abgewählten Gerhard Dörfler und Harald Dobernig zum Verzicht? „Es ist nicht meine Art, Empfehlungen abzugeben.“ Eindeutig ist Ragger: Er sagt, andere sollten dem Beispiel folgen. Dörfler sagte zum KURIER: „Ich wollte schon am Sonntag der Politik adé sagen, wurde aber gebeten zu bleiben.“ Ob er sein Landtagsmandat annimmt, werde er nach einem Gespräch mit Ragger entscheiden.
Auch Dobernig stellte gestern in Aussicht, auf sein Mandat zu verzichten. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl begrüßt Scheuchs Entscheidung. Raggers Weg sei der einzig richtige. Damit hätten die Kärntner Freiheitlichen die „volle Unterstützung der Bundespartei“.
Köfer wird Landesrat
Auch in Spittal/Drau wurde Personelles entschieden. Im Rathaus, wo er 16 Jahre das Sagen hatte, teilte Gerhard Köfer angesichts des Wahlergebnisses des Team Stronach (11,3 %) mit, in die Landesregierung zu wechseln. Referatswünsche habe er keine: „Ich werde wohl nehmen müssen, was übrig bleibt.“ Spittals früherer Stadt-Vize Helmut Prasch wird Klubchef.
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