Fortschritte bei Verbot von Konversions-„Therapien“

Fortschritte bei Verbot von Konversions-„Therapien“
Ein Gesetzesentwurf von Justiz- und Gesundheitsministerium sieht das Verbot für jegliche „Umpolungsmaßnahmen“ und deren Angebot vor.

Österreich kommt dem Verbot von Konversions-„Therapien“ schleppend näher. Derzeit sind die Pseudo-„Therapien“ an homo-, bi-, trans-, und intersexuelle Jugendlichen immer noch legal. Meist finden diese Praktiken im freikirchlichen Bereich, aber auch im familiären Umfeld oder im Rahmen von Vereinen statt. Betroffenen wird bei diesen „Behandlungen“ eingebläut, ihre sexuelle Orientierung oder Identität sei „falsch“ und sie könnten „geheilt“ werden – viele davon sind ein Leben lang traumatisiert.

Entwurf an ÖVP übermittelt

Bereits 2021 ist ein Entschließungsantrag zum Verbot dieser Praktiken im Parlament einstimmig beschlossen worden. Nun, 2023, könnte Bewegung ins Verbot kommen. Wie der KURIER erfuhr, soll ein entsprechender Gesetzesentwurf von Justizministerin Alma Zadić und Gesundheitsminister Johannes Rauch (beide Grüne) im vergangenen Oktober an die ÖVP übermittelt worden sein.

Der Entwurf zum Konversionstherapie-Schutz-Gesetz sieht ein Verbot jeglicher Arten von „Pseudo-Therapien“ oder Maßnahmen vor, die auf die Veränderung oder Unterdrückung der sexuellen Orientierung, der geschlechtlichen Identität oder des Geschlechtsausdrucks gerichtet sind, heißt es aus dem Büro des Gesundheitsministeriums.

Anbahnungen verhindern

Auch das Angebot für solche „Behandlungen“ soll mittels Provisons- und Werbeverbot verhindert werden. Geschützt werden sollen Minderjährige und junge Erwachsen. Laut Verhandlerkreisen werde die Altersgrenze derzeit bei 21 Jahren gezogen. Eltern oder Erziehungsberechtigte, die ihre Kinder diesen „Behandlungen“ aussetzen, würden dem Entwurf nach, ihre Fürsorgepflicht verletzten.

Begriffsfindung

Die ÖVP dürfte sich KURIER-Informationen zufolge noch am Begriff „Therapie“ im Gesetzesentwurf stoßen. Dieser nämlich beschränke das Verbot dieser Praktiken auf den medizinisch und psychotherapeutischen Bereich. Aktuell werde ein erster Gesprächstermin gesucht.

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