Voraussetzung für eine Reduktion von Kurzstreckenflügen wäre, darin sind sich alle Luftfahrt-Vertreter einig, ein funktionierendes Bahnangebot, davon sei Europa aber meilenweit entfernt. Statt Dirigismus solle die EU-Kommission die Entwicklung -freier synthetischer Kraftstoffe vorantreiben, argumentiert Ofner. Nachsatz: „Wenn Timmermans seine Forderung ernst meint, dann sollten die EU-Kommissare und Abgeordneten das vorleben und selbst nur einmal im Jahr fliegen.“
Die AUA hat die Strecken Wien-Linz und Salzburg bereits gestrichen. „Sobald der Koralm- und der Semmering-Basistunnel voraussichtlich 2028 fertig sind, werden auch die Strecken nach Graz und Klagenfurt eingestellt“, kündigt AUA-Chef Alexis von Hoensbroech an.
Die Einstellung dieser Inlandsflüge hatten die Grünen in das staatliche Hilfspaket für die AUA reklamiert. Man müsse sich bewusst sein, dass auf den sehr kurzen Flügen „fast ausschließlich Umsteiger sitzen, die dann von Wien weiter in die Welt fliegen“, gibt Hoensbroech zu bedenken. Biete die AUA diesen Gästen kein schnelles und komfortables Zubringerangebot, „dann fliegen sie künftig stattdessen über Amsterdam oder Istanbul, anstatt mit dem Zug nach Wien zu fahren“.
Die Einstellung Wien-Salzburg habe gezeigt, „dass die Passagiere nicht mit dem Zug nach Wien fahren, sondern mit dem Auto zum Flughafen München. Ob das ökologisch klug ist, sei dahingestellt“, sagt Peter Malanik, Präsident des Luftfahrtverbandes.
Magnus Brunner, Luftfahrt-Staatssekretär im Klimaministerium, argumentiert, statt Verboten müssten Anreize geschaffen und auf Innovation gesetzt werden, sonst würden die Klimaziele nicht erreicht.
Er betont die hohe Bedeutung der regionalen Flughäfen, Kurzstrecken seien für die Anbindung von Regionen wesentlich, aber auch für den Erhalt des Drehkreuzes als Zubringer zu Langstreckenverbindungen. Auf innerösterreichischen Kurzstreckenflügen würden sich großteils Transferpassagiere befinden, von Graz nach Wien beispielsweise 95 Prozent.
Attraktive Bahnfahrpläne seien „besser als Flugverbote. Daher investiert die Regierung bis 2026 mehr als 17 Milliarden Euro in die Bahninfrastruktur“.
Zur Kerosinsteuer sagen Hoensbroech und Malanik, dass die Luftfahrt als einziger Verkehrsträger alle Infrastrukturkosten selbst trage.
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