Flüchtlinge: Ende 2015 fast 80.000 in Grundversorgung
Rund 78.900 Menschen in Grundversorgung hat das Innenministerium zu Jahresende 2015 verzeichnet. Bei fast 5.600 davon handelte es sich um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, geht aus parlamentarischen Anfragebeantwortungen an die FPÖ hervor
Von den insgesamt 78.900 "hilfs- und schutzbedürftigen Fremden" waren rund 57.400 Asylwerber, 3.800 waren Asylberechtigte und gut 4.000 subsidiär Schutzberechtigte. Der Rest, rund 13.600, waren "sonstige Fremde" (z.B. Menschen mit rechtskräftig negativem Asylbescheid, die aber an ihrer Rückkehr mitwirken und deshalb noch unterstützt werden).
Männer machten mit fast 39.000 den größten Teil der Menschen in Grundversorgung aus, rund 14.200 waren Frauen und gut 25.500 Minderjährige (davon eben 5.600 unbegleitet).
"Ende 2014 waren rund 31.300 Personen in der Grundversorgung, Ende 2015 waren es rund 78.900", erklärte FPÖ-Sicherheitssprecher Gernot Darmann in einer Stellungnahme gegenüber der APA. "Allein diese Zahlen zeigen: Es führt kein Weg an einem sofortigen Aufnahmestopp für Asylwerber vorbei, alles andere ist den Österreichern nicht mehr zumutbar und finanziell, sicherheits-, sozial- und gesellschaftspolitisch unverantwortlich."
Personen in Grundversorgung nach Bundesländern
Burgenland | 2.395 |
Kärnten | 5.031 |
Niederösterreich | 15.340 |
Oberösterreich | 12.056 |
Salzburg | 4.624 |
Steiermark | 10.651 |
Tirol | 5.890 |
Vorarlberg | 3.476 |
Wien | 18.791 |
Länder Gesamt | 78.254* |
Stichtag 31. Dezember 2015, Quelle: BMI
* Differenz zu 78.884 Personen in österreichischer Grundversorgung ergibt sich laut BMI durch teilweise Unterbringung im slowakischen Gabcikovo, die nicht in den Bundesländer-Statistiken enthalten ist.
Blick nach Spielfeld
395 Flüchtlinge haben am Samstag in der Früh im slowenischen Camp in Sentilj knapp jenseits der Grenze im steirischen Spielfeld auf den Übertritt nach Österreich gewartet. Erste Ankünfte gab es am Vormittag bereits in kleinen Gruppen, so ein Polizeisprecher zur APA. Es sind dies die ersten Flüchtlinge seit Freitag nach Inkrafttreten der Obergrenze von 80 Asylanträgen pro Tag.
Ob es Asylanträge gegeben habe, lasse sich noch nicht sagen, sagte Polizeisprecher Wolfgang Braunsar zur APA. Gegen Mittag wisse man mehr. Die Aufnahme der Menschen laufe, erst gebe es Personen-und Gepäckkontrollen, so Braunsar. Zum Weitertransport in Asylwerberunterkünfte stünden acht Busse des Bundesheeres zur Verfügung.
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