Flüchtlinge: Ende 2015 fast 80.000 in Grundversorgung

Flüchtlinge auf dem Weg in das Sammelzentrum im Gebiet von Spielfeld (November 2015)
FPÖ fordert sofortigen Aufnahmestopp. Erste Ankünfte in Spielfeld nach Obergrenzen-Start.

Rund 78.900 Menschen in Grundversorgung hat das Innenministerium zu Jahresende 2015 verzeichnet. Bei fast 5.600 davon handelte es sich um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, geht aus parlamentarischen Anfragebeantwortungen an die FPÖ hervor

Von den insgesamt 78.900 "hilfs- und schutzbedürftigen Fremden" waren rund 57.400 Asylwerber, 3.800 waren Asylberechtigte und gut 4.000 subsidiär Schutzberechtigte. Der Rest, rund 13.600, waren "sonstige Fremde" (z.B. Menschen mit rechtskräftig negativem Asylbescheid, die aber an ihrer Rückkehr mitwirken und deshalb noch unterstützt werden).

Männer machten mit fast 39.000 den größten Teil der Menschen in Grundversorgung aus, rund 14.200 waren Frauen und gut 25.500 Minderjährige (davon eben 5.600 unbegleitet).

"Ende 2014 waren rund 31.300 Personen in der Grundversorgung, Ende 2015 waren es rund 78.900", erklärte FPÖ-Sicherheitssprecher Gernot Darmann in einer Stellungnahme gegenüber der APA. "Allein diese Zahlen zeigen: Es führt kein Weg an einem sofortigen Aufnahmestopp für Asylwerber vorbei, alles andere ist den Österreichern nicht mehr zumutbar und finanziell, sicherheits-, sozial- und gesellschaftspolitisch unverantwortlich."

Personen in Grundversorgung nach Bundesländern

Burgenland 2.395
Kärnten 5.031
Niederösterreich 15.340
Oberösterreich 12.056
Salzburg 4.624
Steiermark 10.651
Tirol 5.890
Vorarlberg 3.476
Wien 18.791
Länder Gesamt 78.254*

Stichtag 31. Dezember 2015, Quelle: BMI

* Differenz zu 78.884 Personen in österreichischer Grundversorgung ergibt sich laut BMI durch teilweise Unterbringung im slowakischen Gabcikovo, die nicht in den Bundesländer-Statistiken enthalten ist.

Blick nach Spielfeld

Flüchtlinge: Ende 2015 fast 80.000 in Grundversorgung
An empty refugee centre is pictured in Spielfeld at the Austrian-Slovenian border as Austria imposes a new daily migrant limit on February 19, 2016. Austria introduced a daily cap on asylum seekers which could trigger a domino effect of border clampdowns on the Balkan migrant trail from Greece up to northern Europe / AFP / Rene Gomolj

395 Flüchtlinge haben am Samstag in der Früh im slowenischen Camp in Sentilj knapp jenseits der Grenze im steirischen Spielfeld auf den Übertritt nach Österreich gewartet. Erste Ankünfte gab es am Vormittag bereits in kleinen Gruppen, so ein Polizeisprecher zur APA. Es sind dies die ersten Flüchtlinge seit Freitag nach Inkrafttreten der Obergrenze von 80 Asylanträgen pro Tag.

Ob es Asylanträge gegeben habe, lasse sich noch nicht sagen, sagte Polizeisprecher Wolfgang Braunsar zur APA. Gegen Mittag wisse man mehr. Die Aufnahme der Menschen laufe, erst gebe es Personen-und Gepäckkontrollen, so Braunsar. Zum Weitertransport in Asylwerberunterkünfte stünden acht Busse des Bundesheeres zur Verfügung.

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