Finnland erwirbt israelisches Raketenabwehrsystem

Das Sky Shield ist die Analogie zum israelischen Iron Dome.
Abkommen zu Arrow 3-System über 317 Millionen Euro abgeschlossen.

Israel hat nach eigenen Angaben mit dem neuen NATO-Mitglied Finnland ein Abkommen zum Verkauf seines Raketenabwehrsystems David's Sling (Davids Schleuder) abgeschlossen. Das israelische Verteidigungsministerium bezeichnete das Abkommen in einem Umfang von 317 Millionen Euro am Sonntag als "historisch". Nach seinen Angaben ist das gemeinsam mit US-Firmen entwickelte System in der Lage, ballistische Raketen, Marschflugkörper, Drohnen und andere Fluggeräte abzufangen.

Finnland, das im April 31. Mitglied der NATO geworden war, hatte schon kurz darauf seinen Plan zum Kauf von "David's Sling" verkündet. Im September hatte Israel bereits eine Vereinbarung mit Deutschland zur Lieferung seines Raketenschutzschirms Arrow 3 abgeschlossen. Das Rüstungsgeschäft hat nach israelischen Angaben ein Volumen von rund 3,3 Milliarden Euro. Nach bisherigem Stand soll das in Zusammenarbeit mit dem US-Konzern Boeing produzierte System bis Ende 2025 in Deutschland eingeschränkt einsatzfähig sein.

Das mobile Luftabwehrsystem Arrow 3 ist in der Lage, ballistische Raketen oberhalb der Atmosphäre abzufangen, die aus einer Entfernung von bis zu 2400 Kilometern abgefeuert wurden. Es soll Deutschland künftig besser vor Luftangriffen schützen. Nach den Worten des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius (SPD) soll es auch in die Luftverteidigung der NATO integriert werden.

Als Konsequenz des russischen Einmarsches in die Ukraine hatte Deutschland im vergangenen Jahr eine Initiative für eine neue europäische Luftverteidigung gestartet, die "European Sky Shield"-Initiative. Ihr gehört auch Österreich an. Ziel des Schutzschirms ist es, Lücken bei der Luftverteidigung zu schließen.

In den von Deutschland angeregten Abwehrschirm sollen unterschiedliche Systeme eingebunden werden, die zur Abwehr von Mittel- und Langstreckenraketen oder auch bewaffneten Drohnen geeignet sind - auch zum Schutz vor möglichen Angriffen aus Russland.

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