Faktencheck: Chinesen und Kühe als Klimasünder

Was man rund ums CO2 wissen muss.

Was sind Treibhausgase eigentlich?

Treibhausgase verstärken – wie der Name sagt – den Treibhauseffekt: Sie erhöhen die Erdtemperatur. Das häufigste ist Kohlenstoffdioxid (CO2), gefolgt von Methan und Lachgas. CO2 entsteht, wenn fossile Energieträger wie Kohle oder Erdöl verbrannt werden.

Methan bildet sich, wenn organisches Material unter Luftausschluss abgebaut wird. Das plakativste Beispiel: der „Klimasünder“ Kuh. Tatsächlich setzen Kühe beim Verdauen große Mengen Methan frei. In der Debatte ist oft von CO2-Äquivalenten die Rede: eine Maßeinheit, mit der die Klimawirkung verschiedener Gase vereinheitlicht wird.

Faktencheck: Chinesen und Kühe als Klimasünder

Welche Länder sind die größten Sünder?

Ein weltweiter Vergleich ist nicht ganz einfach, weil die Daten mangelhaft sind. Als größter Klimasünder gilt China, das für mehr als ein Viertel der globalen Emissionen verantwortlich sein soll. Es folgen die USA und Indien. China emittiert laut Global Carbon Atlas jährlich mehr als zehn Milliarden CO2.

In der EU ist Deutschland mit 900 Millionen Tonnen im Jahr für die meisten Emissionen verantwortlich.

Faktencheck: Chinesen und Kühe als Klimasünder

Bei den Pro-Kopf-Emissionen führen Estland, Irland und Tschechien das Negativ-Ranking an. (Die Daten zu Luxemburg sind nicht vergleichbar, Anm.) Wichtig: Der Flugverkehr, der für drei bis vier Prozent des weltweiten CO2-Ausstoß verantwortlich ist, wird gar keinem Land zugerechnet.

In welchen Sektoren entstehen die meisten Treibhausgase?

In der EU verursacht die Energiegewinnung die meisten Emissionen – und zwar mehr als ein Viertel. In Österreich ist das anders: Hier führte 2017 die Industrie mit 28 Prozent.

Faktencheck: Chinesen und Kühe als Klimasünder

Der Verkehr war für 24 Prozent aller Emissionen verantwortlich. Nur elf Prozent sind auf die Energiewirtschaft zurückzuführen. Das liegt am hohen Anteil an erneuerbarer Energie.

Wie werden die Emissionen reguliert?

Unterschieden werden muss innerhalb der EU zwischen den sogenannten Emissionshandel-Sektoren und Nicht-Emissionshandel-Sektoren.

Idee des Emissionshandels: Politisch wird eine Obergrenze der zulässigen Emissionen festgelegt. Dann werden im Rahmen dieser Grenzen Umweltzertifikate ausgegeben, die zu Emissionen berechtigen. Mit den Zertifikaten kann gehandelt werden, ihr Preis wird durch die Nachfrage bestimmt.

Vom Emissionshandel erfasst sind bestimmte Sektoren: darunter die Energiewirtschaft (u.a. Raffinerien) sowie Teile der Industrie (u.a. Stahl und Eisen, Papier, Zement). Alle anderen Bereiche – etwa Verkehr, Dienstleistungen – sind nicht inberiffen. Hier greifen nationale Regeln, etwa Steuern.

Vor allem über Lebensmittel wird heftig diskutiert. Warum?

Der CO2-Ausstoß, der bei Produktion, Lagerung und Transport entsteht, variiert je nach Lebensmittel stark. Vor allem tierische Produkte erzeugen viel CO2.

Faktencheck: Chinesen und Kühe als Klimasünder

Auf ein Kilo Butter kommen 23,8 Kilo  CO2, bei einem Kilo Rindfleisch sind es 13,3 Kilo. Wer sich konventionell ernährt, ist pro Jahr für 566 Kilo CO2 verantwortlich. Auf das Konto eines Veganers gehen nur rund 75 Kilo.

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