Ex-Abgeordnete kritisiert die Grünen scharf: "Es herrscht intellektuelle Faulheit"

Interview: Faika El-Nagashi
Die frühere Diversitätssprecherin erklärt, warum man sich das Geschlecht nicht aussuchen können soll – und wie NGOs Parteien vor sich hertreiben.

Es war kein schönes Ende: Vor wenigen Wochen hat Faika El-Nagashi endgültig mit den Grünen gebrochen. Zehn Jahre hat die Feministin als Bezirksrätin, Landtagsabgeordnete und Nationalratsmandatarin für die Partei gearbeitet. Und ausgerechnet ihre Haltung zur Geschlechter-Identität, dem „Trans-Thema“, wurde der Diversitätssprecherin zum Vorwurf gemacht.

Intern wie extern hagelte es Kritik, es gab offene Briefe, Droh-Emails, Diffamierungen. El-Nagashi war einem „vollumfänglichen Rufmord“ ausgesetzt, wie sie sagt. Das Thema ist aber größer als sie selbst oder die Partei. Denn beim Trans-Thema geht es um eine grundsätzliche Frage, die heute Kinder und Jugendliche betrifft. Und im konkreten Fall geht es auch darum, wie sehr NGOs Parteien vor sich hertreiben dürfen.

KURIER: Frau El-Nagashi, Sie haben ihre gesamte politische Karriere der Gleichberechtigung gewidmet – und sind nun wegen der Transgender-Thematik aus der Partei ausgetreten. Was ist da passiert? Was an ihrer Haltung hat sich geändert?

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