Rund zwölf Mitarbeiter, vornehmlich ehemalige diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekräfte (DGKP), die den Beruf nicht mehr aktiv ausüben können oder wollen, beraten zu Pflegende und deren Angehörige in allen Belangen. „Genau das hat mir besonders gut an dem Konzept gefallen“, sagt Maria Rauch-Kallat, „und das Ziel, die Hospitalisierung von zu Pflegenden zu vermeiden“. Die Unternehmerin, ehemalige ÖVP-Ministerin wie ehemals langjährige Landesgeschäftsführerin des Sozialen Hilfswerks in Wien (heute Wiener Hilfswerk), hält 15 Prozent an der Salzburger Pflegemanagement-Firma, die österreichweit tätig ist.
„Wir verstehen uns als ständiger Begleiter“, sagt Vogetseder im KURIER-Gespräch, „und als Vermittler zwischen unseren Klienten, staatlichen Stellen uns großen und kleinen Pflegeanbietern“.
Die DGKP eruieren die Pflegesituation in den eigenen vier Wänden, erstellen eine Pflegediagnose sowie eine Risikoanalyse und beantragen mit den Klienten Förderungen wie beispielsweise das Pflegegeld. „Wir sind bei der Pflegegeldeinstufung als Beisitzer anwesend.“ Warum das wichtig ist, erklärt Vogetseder wie folgt: „Viele bemühen sich am Tag der Pflegegeldeinstufung besonders, alles richtig zu machen, weil sie sich teils auch schämen. Bei Demenzkranken, die auf sich alleine gestellt sind, muss jemand anwesend sein, der alle Details der Krankheitsgeschichte kennt, um eine realistische Einschätzung für die Behörden geben zu können.“ Das tun die DGKP ebenso wie sie sich um die Beratung der Angehörigen oder die Adaption des Wohnraumes des zu Pflegenden kümmern.
Um aktuelle Daten des Klienten jederzeit abrufbar zu haben – für ihn selbst wie auch für behandelnde Ärzte, hat die Firma eine eigene APP entwickelt.
„Der Klient oder dessen Pflegekraft kann täglich seine Vitaldaten – vom Blutdruck bis zum Blutzucker eingeben, der Arzt beim nächsten Besuch jederzeit darauf zugreifen.“ Zudem seien in der APP alle pflegenotwendigen Dokumente – von der Anamnese über Schmerzprotokolle bis hin zur Diagnose – enthalten und per Knopfdruck abrufbar. Wichtig seien diese Daten vor allem auch dann, wenn es zu einem Notfall kommt.
Je nach Organisationsaufwand und Pflegegeldeinstufung belaufen sich die monatlichen Kosten auf 20 bis 249 Euro – viel Geld im Vergleich zu einer durchschnittlichen Pension. Dem widerspricht Vogetseder : „Wir spielen die Kosten fast immer herein, weil wir immer versuchen, für unsere Klienten das Maximum an Förderungen, das ihnen zusteht, zu erlangen.“
Kommentare