EU-Ranking: Österreich hält Platz 10 bei Digitalisierungsagenden

Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation
Im Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft 2022 schneidet Österreich bei E-Government und IKT-Ausbildung unterdurchschnittlich, bei Technologien überdurchschnittlich ab.

Wie fortschrittlich sind die EU-Mitgliedsstaaten in punkto Digitalisierung? Seit 2014 wird dies im DESI (Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft) empirisch erhoben. Ziel ist es laut EU-Kommission, europaweit bis 2030 eine "umfassende und nachhaltige digitale Transformation in allen Wirtschaftssektoren zu erreichen". Das Problem dabei: Bis dato verläuft die Digitalisierung uneinheitlich und unkoordiniert. 

Gemäß dem nun veröffentlichten DESI Index 2022 rangiert Österreich an zehnter Stelle der EU-27, hinter Estland und vor Slowenien. Zu den Top 3-Ländern zählen Finnland, Dänemark und die Niederlande.

Der für Digitalisierung und Telekommunikation zuständige Staatssekretär Florian Tursky sieht es als "seinen klaren Auftrag, Österreich bis 2025 unter die Top 5 zu bringen". Um das hehre Ziel zu erreichen, soll Österreich vor allem in den Breitbandausbau und die digitale Verwaltung investieren.

EU-Ranking: Österreich hält Platz 10 bei Digitalisierungsagenden

In den Bereichen "Humankapital", "Integration der Digitaltechnik" und "Digitale öffentliche Dienste" schneidet Österreich durchwegs besser ab als der EU-Durchschnitt  - im Bereich "Konnektivität" liegt Österreich darunter

Humankapital: Der Anteil an Fachkräften aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) entspricht dem EU-Schnitt. Bei der IKT-Weiterbildung sind heimische Unternehmen allerdings unterdurchschnittlich. Tursky will deshalb insbesondere auf die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten aufmerksam machen und diese ausbauen. "Jede technologische Neuerung bleibt wertlos, wenn sie der Mensch nicht nutzen kann", so der ÖVP-Staatssekretär.

Integration der Digitaltechnik: In den Bereichen "Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit mindestens grundlegender digitaler Intensität“, „Elektronischer Informationsaustausch“ und „Soziale Medien“ liegt Österreich laut DESI überdurchschnittlich gut verglichen mit anderen EU-Mitgliedsstaaten. Österreich müsse, so der DESI Index 2022, "mindestens 90 % der KMU ein grundlegendes Maß an digitaler Intensität erreichen und so dem Ziel der digitalen Dekade gerecht werden".

Bei der Verwendung der Technologien weist der Index Unterschiede auf. So sei die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) hierzulande überdurchschnittlich, der Einsatz von Big Data und Cloud hingegen unter dem EU-Schnitt. In diesen Bereichen hole Österreich derzeit auf, so Staatssekretär Tursky in einer Aussendung. Big Data-Analysen würden derzeit innerhalb des Finanzministeriums angewandt werden, "um Straftaten und Steuerhinterziehungen entgegenzuwirken". 

Digitale öffentliche Dienste: Deutlich besser als der Durchschnitt schneidet Österreich bei der Bereitstellung von öffentlichen Diensten und der Zahl der Nutzer von E-Government-Einrichtungen ab. 

Konnektivität: Im Bereich 5G-Netzabdeckung liegt Österreich laut DESI über dem EU-Schnitt. "Bei der Abdeckung mit Festnetzen mit sehr hoher Kapazität und deren Nutzung dagegen weiterhin deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Die Versorgung mit höheren Geschwindigkeiten in ländlichen Gebieten ist nach wie vor die größte Hürde, die Österreich überwinden muss, um bis 2030 landesweit Gigabit-Konnektivität zu erreichen", so der Befund der EU-Kommission.

Betreffend der Mängel bei der Konnektivität verweist Tursky auf die von der Regierung verabschiedete Breitband-Milliarden-Investitionen und den Ausbau der Breitbandinfrastruktur insbesondere im ländlichen Raum. Die zweite Breitbandmilliarde werde "für einen Boost sorgen".

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